Hongkong-Protestführer Joshua Wong: «Könnte letzte Botschaft sein»
Seine Botschaft per Videoschaltung an den Demokratiegipfel in Kopenhagen könnte seine letzte gewesen sein. Joshua Wong befürchtet das Eingreifen Chinas.
Das Wichtigste in Kürze
- Joshua Wong macht abermals auf die chinesische Einflussnahme aufmerksam.
- In einem Video berichtet er, dass es möglicherweise seine letzte Nachricht war.
Er ist eines der Aushängeschilde der Protestbewegung in Hongkong. Immer wieder meldete sich der Aktivist Joshua Wong zu Wort. Dies, um über die prekäre Lage in der chinesischen Sonderverwaltungszone zu berichten.
Doch nun könnte es seine letzte Botschaft gewesen sein, wie Wong selbst in einem emotionalen Video berichtet. Möglicherweise war die Schaltung an den Demokratiegipfel in Kopenhagen seine letzte Chance, öffentlich zu sprechen, erklärt er.
Sicherheitsgesetz aus Peking
Am Donnerstag wurde im chinesischen Volkskongress erstmals über das Sicherheitsgesetz besprochen. Dieses Gesetz würde es der chinesischen Geheimpolizei ermöglichen, auf Hongkongs Boden Leute festzunehmen.
Totally emotional to hear @joshuawongcf speak right now live at the #DefendDemocracy conference in Copenhagen. As he said: This is maybe my last public interview. And again and again he urged the international community to #StandWithHongKong. And especially asked the EU to act. pic.twitter.com/5paHgv6aDL
— Uffe Elbæk (@uffeelbaek) June 18, 2020
Der Hongkong-Aktivist erwartet darum einen harten Einschnitt in die Autonomie der Stadt. Jegliche Form von Kritik könnte künftig kriminalisiert werden. Protestierende könnten unter diesem Gesetz hinter gittern landen.
Darum könnte dies «meine letzte Botschaft in Freiheit sein.» Denn: «Ich bin überzeugt, dass jedes Wort, das heute aus meinem Mund kommt, im chinesischen Gerichtssaal als Beweismittel für ein Verbrechen dienen könnte.»
Coronavirus ausgenutzt
Dass Peking gerade jetzt Druck macht, das Gesetz durchzuringen, hänge auch mit der Coronavirus-Krise zusammen, so der 23-Jährige. Die Regierung mache sich Covid-19 zu Nutze, um das Gesetz durchzubringen. Denn klar ist: Durch die aktuelle Pandemie trauen sich weniger Leute auf die Strasse, als sonst.