Hongkong: Schwere Unruhen wegen Auslieferungsgesetz
Erst neue Proteste, dann neue Gewalt. Trotz massiven Widerstands in Hongkong will Regierungschefin Lam ein Gesetz für Auslieferungen an China durchboxen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Hongkong wird gegen das geplante Auslieferungsgesezt demonstriert.
- Bei den Protesten kam es zu schweren Zusammenstössen mit der Polizei.
Bei neuen Protesten in Hongkong gegen das kontroverse Auslieferungsgesetz nach China ist es zu schweren Zusammenstössen mit der Polizei gekommen.
Die Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas, Pfefferspray, Wasserwerfern, Gummigeschossen und Schlagstöcken gegen Tausende vor. Die Demonstranten hatten den Legislativrat und mehrere Strassenzüge in Hongkong belagert.
Demonstranten rissen Absperrgitter ein und bewarfen Polizisten mit Flaschen und anderen Gegenständen. Wegen der Blockade des Parlaments musste die geplante Debatte über das Gesetz auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben werden.
Die Polizei hatte ein Grossaufgebot an Sicherheitskräften mobilisiert. Die Beamten hielten sich zwar zuerst zurück, gingen aber am Nachmittag Ortszeit gegen die Demonstranten vor.
Hunderttausende Demonstranten in Hongkong
Aus Protest gegen das Gesetz hatten Hunderte Geschäfte geschlossen. Viele Hongkonger nahmen sich frei oder meldeten sich krank. Schon am Sonntag hatten nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen Hunderttausenden bis zu einer Million Hongkonger gegen das Gesetz protestiert. Danach war es in der Nacht bereits zu Ausschreitungen gekommen.
Die Abstimmung sollte nach bisheriger Planung am Donnerstag nächster Woche erfolgen. Es muss sich zeigen, ob der Zeitplan durch die Verschiebung der Beratungen eingehalten werden kann.