Humanitäre Krise in Tigray: WHO-Chef übt Kritik an Weltgemeinschaft
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der WHO, prangert den Umgang der Weltgemeinschaft mit der Krise in Tigray, Äthiopien, an. Rassismus sei der Grund dafür.
Das Wichtigste in Kürze
- Tigray ist eine krisengeschüttelte Region von Äthiopien.
- Tausende Menschen starben durch einen Konflikt zwischen Aufständischen und der Armee.
- Der WHO-Chef wirft der Weltgemeinschaft nun Gleichgültigkeit gegenüber der Krise vor.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, klagt das Verhalten der Weltgemeinschaft in Bezug auf Tigray an. Er nennt Rassismus als möglichen Grund für die Gleichgültigkeit.
In einem virtuellen Medienbriefing sagt Ghebreyesus: «Die schlimmste humanitäre Krise in der Welt erhält nicht dieselbe internationale Aufmerksamkeit wie der Ukraine-Krieg.» Vielleicht sei der Grund die Hautfarbe der Menschen, fährt er fort.
Der 57-Jährige stammt aus der betroffenen Verwaltungsregion von Äthiopien. Schon zuvor hatte Ghebreyesus Bedenken zu dem Umgang der Welt mit schwarzen und weissen Menschen geäussert.
LIVE: Media briefing on #monkeypox, #COVID19 and other global health issues with @DrTedros https://t.co/p2plhhLCuZ
— World Health Organization (WHO) (@WHO) August 17, 2022
In Tigray führte ein bewaffneter Konflikt zwischen Aufständischen und der Armee zu einer schweren humanitären Krise. Laut der Uno wurden tausende Menschen getötet, sechs Millionen weitere benötigen dringend Hilfe. Von der Weltgemeinschaft fordert die WHO mehr als 123 Millionen Dollar, um Äthiopien in der Gesundheitskrise zu unterstützen.