Hunderte folgen der Tradition des Lehmbadens im Iran

Keystone-SDA
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Iran,

Hunderte sind am Freitagmorgen in der iranischen Stadt Chorramabad zusammen gekommen. Sie betrauern den Märtyrertod des Imams Hussein.

Muharram 2023 procession in Nushabad, Iran
Eine Zermonie am 7. Tag des islamischen Monate Muharram im Iran. EPA/ABEDIN TAHERKENAREH - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte Iraner betrauern den Märtyrertod des Imams Hussein mit traditionellem Lehmbaden.
  • Gläubige reiben beim jährlichen Ritual ihre Kleidung und Körper mit Lehm ein.
  • So erinnern sie an die Schlacht von Kerbela und den Märtyrertod des Imam Hussein.

Im Iran sind anlässlich schiitischer Trauerfeiern zahlreiche Gläubige der lokalen Tradition des Lehmbadens gefolgt. Im muslimischen Monat Muharram kamen dafür in der Stadt Chorramabad im am Freitagmorgen Hunderte Menschen zusammen.

Frauen und Männer nahmen an dem jährlichen Ritual teil und rieben ihre Kleidung und Körper mit einer Mischung aus Lehm und Wasser ein. Der als «Gelmali» bekannte Brauch beginnt noch vor Sonnenaufgang an Aschura, dem zehnten Tag im Muharram. Aschura gilt als Trauerfest im schiitischen Islam.

Muharram 2023
Ein iranischer Junge während der Zeremonie. - keystone

Gläubige erinnern dabei an den Märtyrertod des von ihnen verehrten Imams Hussein, ein Enkel des Propheten Mohammed. Nach der schiitischen Überzeugung starb Imam Hussein im Jahr 680 nach Christus in der Schlacht von Kerbela. Damals waren Streitigkeiten über die rechtmässige Nachfolge Mohammeds entbrannt. Aus diesem Konflikt entstanden schliesslich mit den Sunniten und Schiiten die beiden grossen Strömungen des Islams.

Bewohner betrauern Märtyrertod

Die als «Gelmali» bekannte Tradition findet im Iran in der Provinz Luristan statt. Laut den Einwohnern ist der Brauch mehrere Jahrhunderte alt. Die Mischung aus Lehm und Wasser symbolisiert demnach den blutgetränkten Boden nach der Schlacht um Kerbela. Die Bewohner betrauern Husseins Märtyrertod.

«Wenn wir unsere Kleidung mit Lehm einreiben, sind wir alle gleich. Es macht keinen Unterschied, ob man Arzt oder Bauarbeiter ist», sagt ein Mann aus Chorramabad. Um die Tradition am Leben zu halten, nehmen Eltern ihre Kinder vom Kleinkindalter an mit. Journalisten vor Ort sagten, die Teilnehmerzahl sei im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich gesunken.

Kommentare

User #4859 (nicht angemeldet)

Das ist eine schöne Tradition.

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