Die indische Regierung wollte im Falle von «Fake News» die Akkreditierung verantwortlicher Journalisten suspendieren. Aufgrund heftiger Kritik machte die Regierung nun einen Rückzieher.
Die EU will keine verbindlichen Vorschriften.
Die EU will keine verbindlichen Vorschriften. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Indien wollte Strafen für «Fake News» einführen.
  • Die Akkreditierung von Journalisten würde bei falscher Berichterstattung suspendiert werden.
  • Infolge heftiger Kritik machte die Regierung einen Rückzieher.
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Die indische Regierung wollte Journalisten für die Verbreitung von «Fake News» bestrafen - nach heftiger Kritik hat sie aber schnell einen Rückzieher gemacht. Das Informationsministerium hatte am Montagabend (Ortszeit) mitgeteilt, die Akkreditierung eines Journalisten werde suspendiert, wenn es eine Beschwerde gebe, er sei Urheber einer gefälschten Nachricht oder habe diese verbreitet. Am Dienstag ordnete dann das Büro von Premierminister Narendra Modi an, die Massnahme rückgängig zu machen. Entsprechende Medienberichte bestätigte ein Ministeriumssprecher, ohne Gründe zu nennen.

Die Suspendierung der Akkreditierung sollte bis zum Abschluss einer Untersuchung der Beschwerde durch die zuständige Behörde gelten. Bestätige sich der Verdacht auf «Fake News», sollte es der Mitteilung zufolge längere Sperren geben - bis zu lebenslänglichen bei Wiederholungstätern. Als Begründung hatte das Ministerium eine Zunahme der Fälle von «Fake News» angegeben.

Der indische Premierminister Narendra Modi ordnete an, die Massnahme rückgängig zu machen.
Der indische Premierminister Narendra Modi ordnete an, die Massnahme rückgängig zu machen. - dpa

Journalisten und Oppositionspolitiker warfen der Regierung vor, die Presse mit Blick auf die Parlamentswahl im kommenden Jahr kontrollieren zu wollen. Journalisten brauchen in Indien eine Akkreditierung, um etwa Zugang zu Ministerien zu bekommen und Pressekonferenzen zu besuchen. Indien belegte im jüngsten Pressefreiheits-Index der Organisation Reporter ohne Grenzen unter 180 Ländern den 136. Platz.

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