Indigene unterstützen Lula bei Stichwahl in Brasilien
Vor der zweiten Runde der Präsidentenwahl in Brasilien hat der Dachverband der indigenen Völker (Apib) zur Wahl des linken Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva aufgerufen. Der amtierende rechte Staatschef Jair Bolsonaro stehe für Rassismus, Frauen- und Schwulenfeindlichkeit sowie Hass gegen die Ureinwohner, hiess es in einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief der Organisation. «In diesem Szenario der Polarisierung, zwischen Demokratie und autoritärem Regime, zwischen Frieden und Gewalt und zwischen sozialer Gerechtigkeit und Ungleichheit, sollten die indigenen Völker im zweiten Wahlgang für den ehemaligen Präsidenten Lula stimmen.»
Das Wichtigste in Kürze
- In der ersten Wahlrunde hatte Bolsonaro entgegen den Umfragen erstaunlich stark abgeschnitten.
Vor der Stichwahl am 30. Oktober ist das Rennen nun wieder völlig offen. Beide Kandidaten kämpfen derzeit um jede Wählerstimme und versuchen, einzelne soziale Gruppen auf ihre Seite zu ziehen. Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet - in dem viele Indigene leben - vor allem als wirtschaftliches Potenzial und will weitere Flächen für Landwirtschaft und Bergbau erschliessen. Viele indigene Gemeinschaften leiden unter der Gewalt der Eindringlinge in ihre angestammten Siedlungsgebiete. Lula galt bislang zwar auch nicht als Grüner, hat jetzt im Wahlkampf allerdings versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz künftig zu stärken.