Iran: Landminen explodieren nach Brand bei berüchtigtem Gefängnis
Rund um eine berüchtigte Haftanstalt im Iran kam es zu einem Feldband. In der Folge explodierten mehrere Landminen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Iran kämpft seit Tagen mit einer Hitzewelle.
- Um die Ewin-Haftanstalt nahe Teheran kam es zu Bränden.
- Diese lösten Explosionen mehrerer Landminen aus.
Ein Feldbrand hat nach Angaben der iranischen Justiz die Explosion mehrerer Landminen rund um ein berüchtigtes Gefängnis ausgelöst. Der Vorfall ereignete sich in einem gesicherten Aussenbereich der Ewin-Haftanstalt in der Hauptstadt Teheran, wie das Justizportal Misan am Freitagabend berichtete. Feuerwehrleute brachten den Brand demnach schnell unter Kontrolle.
Misan nannte als Grund das Extremwetter und die Trockenheit. Seit Tagen lähmt eine Hitzewelle das Land. Die Regierung liess daher Behörden, Schulen und Banken diese Woche für zwei Tage schliessen. Auch in den Kurdenprovinzen im Westen wüteten Waldbrände. Im Süden des Landes kletterten die Temperaturen teils auf über 50 Grad Celsius.
Aktivistin vermutet anderen Grund für Feuer
Die bekannte iranische Aktivisten Atena Daemi, die selbst jahrelang im Ewin-Gefängnis inhaftiert war, vermutete einen anderen Grund für das Feuer. Jedes Jahr Anfang August würden die Grasflächen der Hügel rund um die Haftanstalt kontrolliert abgebrannt, schrieb Daemi auf X, wie Twitter jetzt heisst. «Die Soldaten sagten immer, sie wollten damit die Gefangenen an der Flucht hindern.»
Das Ewin-Gefängnis in Teheran ist ein Hochsicherheitstrakt und liegt am Fusse des Elburs-Gebirges. Prominente politische Gefangene und auch Ausländer sind dort inhaftiert. Das Gefängnis stand wegen mutmasslicher Menschenrechtsverletzungen immer wieder in der Kritik.