Iran: Menschenrechte auf der Kippe und das Volk rebelliert
Der Wahlsieg von Masoud Pezeshikan wirft hohe Wellen. Derweil kämpft der Iran mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen.
Politische Situation
Die politische Landschaft im Iran ist 2024 von Spannungen geprägt. Der jüngste Wahlsieg des gemässigten Kandidaten Masoud Pezeshkian gegen den Hardliner Saeed Jalili hat für Aufsehen gesorgt. Laut dem Iran Primer formieren sich die politischen Lager neu, wobei die konservativen Kräfte weiterhin dominieren, aber auch pragmatischere Töne angeschlagen werden.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Die wirtschaftliche Lage im Iran bleibt angespannt. Die Inflation ist hoch, und die Regierung steht vor der Herausforderung, wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Besonders die Subventionen für Treibstoff sind ein heikles Thema. Der «Iran Primer» berichtet, dass die Reduzierung dieser Subventionen zu erheblichen Protesten führen könnte, wie bereits 2019 geschehen. Bloomberg meldet, dass der Iran seine Exporte von verflüssigtem Erdgas und Rohöl, hauptsächlich nach China, steigern konnte, was zu einem Rekordhoch in der Produktion führte.
Gesellschaftliche Unruhen
Die gesellschaftliche Unzufriedenheit bleibt gross. Nach den Protesten 2022, die durch den Tod von Mahsa Amini ausgelöst wurden, ist das Vertrauen in die Regierung stark erschüttert. Das USIP (United States Institute of Peace) berichtet, dass die Proteste zwar abgeflaut sind, aber das Potenzial für neue Unruhen weiterhin besteht, insbesondere bei weiteren Eingriffen in persönliche Freiheiten oder wirtschaftlichen Verschlechterungen.
Internationale Beziehungen
Die internationalen Beziehungen des Iran sind weiterhin angespannt. Der Iran ist aktiv in regionale Konflikte involviert und unterstützt militante Gruppen im Nahen Osten. Zuletzt führte dies zu einer Eskalation der Spannungen mit Israel, wobei der Iran und seine Verbündeten Angriffe auf israelisches Territorium durchführten. Das ISW (Institute for the Study of War) berichtet, dass diese Aktionen zu erheblicher internationaler Besorgnis geführt haben. Gleichzeitig hält der Iran enge militärische und wirtschaftliche Beziehungen zu Russland und China aufrecht und nimmt regelmässig an gemeinsamen Militärübungen teil.
Menschenrechte und persönliche Freiheiten
Die Menschenrechtssituation im Iran bleibt problematisch. Laut dem «Iran Primer» wurde die Sittenpolizei wieder eingeführt, und es werden Gesetze zur Überwachung der Einhaltung der Verschleierungspflicht mittels Gesichtserkennungstechnologie diskutiert. Die «Washington Post» zitiert Experten, die warnen, dass diese Massnahmen die sozialen Spannungen weiter anheizen könnten.
Der Iran steht vor grossen innenpolitischen, wirtschaftlichen und internationalen Herausforderungen. Die Regierung muss Wege finden, die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten, gesellschaftliche Unruhen zu verhindern und ihre internationalen Beziehungen zu managen, um eine weitere Eskalation der Spannungen zu vermeiden. Es bleibt abzuwarten, wie die iranische Führung diese Probleme angeht und welche Schritte sie unternimmt, um die Situation zu stabilisieren und das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.