Iran: Richtlinie für islamische Kleiderordnung verabschiedet

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Der Kopftuchzwang im Iran ist spätestens seit der Frauenbewegung 2022 zu einem Politikum geworden. Immer mehr Frauen und Mädchen legen das Kopftuch ab. Eine neue Richtlinie soll das stoppen.

Der nationale Kulturrat im Iran hat eine neue Richtlinie für die islamische Kleidungsordnung der Frauen verabschiedet. (Archivbild)
Der nationale Kulturrat im Iran hat eine neue Richtlinie für die islamische Kleidungsordnung der Frauen verabschiedet. (Archivbild) - Arne Immanuel Bänsch/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Iran ist eine neue Richtlinie für die islamische Kleiderordnung verabschiedet worden.
  • Damit sollen wohl Frauen weiterhin auf das Tragen des Kopftuschs hin kontrolliert werden.
  • Der neue Präsident hatte im Wahlkampf gesagt, er werde drakonische Bestrafungen stoppen.

Im Iran ist eine neue Richtlinie für die islamische Kleiderordnung für Frauen verabschiedet worden. Die Entscheidung des sogenannten höchsten Kulturrates wurde laut Nachrichtenagentur Isna den Behörden, der Polizei und den Sittenwächtern übermittelt. Die Richtlinie dürfte laut Beobachtern dafür sorgen, dass Frauen weiterhin streng auf das Einhalten der Kleiderordnung, insbesondere auf das Tragen des Kopftuchs hin kontrolliert werden.

Teils gewaltsame Kontrollen hatten in den vergangenen Monaten zu heftiger Kritik im In- und Ausland geführt und waren ebenfalls eines der Hauptthemen im Präsidentenwahlkampf. Auch der spätere Sieger Massud Peseschkian kritisierte die Kontrollen der Sittenwächter und versprach den Frauen, diese umgehend zu stoppen.

Ob der moderate Peseschkian sich jedoch diesbezüglich durchsetzen kann, ist fraglich. Das von Hardlinern dominierte Parlament arbeitet seit Monaten an einem Gesetzentwurf, der künftig bei Verstössen gegen die islamischen Kleidungsregeln eine noch härtere Gangart sowie drakonische Strafen vorsieht.

Verschärfter Kurs seit Frauenbewegung

Seit der Frauenbewegung im September 2022 haben das islamische System und seine Sittenwächter einen verschärften Kurs zur Kontrolle der islamischen Kleidungsregeln eingeschlagen. Frauen ohne Kopftuch werden zunächst verwarnt. Bei Nichtbeachtung der Warnungen werden sie festgenommen und auf die Polizeiwache gebracht.

Auslöser der Proteste war damals der Tod der jungen iranischen Kurdin Mahsa Amini. Weil unter ihrem Kopftuch ein paar Haarsträhnen zu sehen waren, wurde sie von der Sittenpolizei verhaftet und starb in Polizeigewahrsam.

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Kommentare

Scherrba

Die Schweiz ist in den 70gern mit dem Iran einen "Kuhhandel" eingegangen. Grund war eine Entführung einer ELAL Maschine im schweizer Luftraum. Die Schweiz ist mit ihrer Haltung gegenüber dem Iran deshalb "wohlgesinnt". Das ist Brand gefährlich! Was der Iran innerhalb seines Staates mit den Frauen macht ist aus unseren Augen grauenhaft. Geht uns aber nichts an. Uns geht es dann etwas an, wenn der Iran seine "Gesetze" in unserem Land umsetzen will. Deshalb muss die Migration neu überdacht werden.

User #8068 (nicht angemeldet)

Hände weg von meinem Bandana!

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