Der Iran hat in der Nacht auf Sonntag einen Grossangriff auf Erzfeind Israel gestartet. Einer der wichtigsten iranischen Oppositionellen verurteilt das scharf.
Iran
Reza Pahlavi ist Sohn des letzten Schah des Iran. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals in der Geschichte hat der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen.
  • Seit 1979 hat im Iran die Islamische Republik das Sagen.
  • Der Sohn des letzten Schahs meldet sich nun zu den Angriffen zu Wort.
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Eskalation im Nahen Osten: Nach den iranischen Angriffen auf Israel meldet sich einer der führenden Oppositionellen gegen das iranische Regime zu Wort. Der im Exil lebende Reza Pahlavi verurteilt auf X den Angriff.

Reza Pahlavi ist der älteste Sohn des letzten Schahs von Persien, Mohammad Reza Pahlavi, und seiner Gattin Farah Diba. Sein Vater wurde im Zuge der Islamischen Revolution 1979 gestürzt. Seither hat sich Reza Pahlavi als eine der prominentesten Stimmen gegen das aktuelle Regime im Iran etabliert.

Angriff Israel Iran
Der Iran hat Israel mit rund 300 Raketen und Drohnen angegriffen.
Nachthimmel Israel
Ein Schock für die Israelis: «Alle rennen nach Hause», berichtet ein Ladenbesitzer in Jerusalem.
Nachthimmel Israel Angriff
Bei dem Angriff wurde ein 7-jähriges Mädchen schwer verletzt. Ihr Vater berichtet: «Sie schlief im Haus.»

Nachdem er seine Heimat verlassen musste, lebt er nun im Exil. Er setzt sich für eine Rückkehr zur konstitutionellen Monarchie ein. Allerdings nur unter der Bedingung einer Volksabstimmung.

Regime stelle für Iran und für Israel «existentielle Bedrohung» dar

«Seit Jahren sage ich, dass die Schicksale der Iraner und Israelis einzigartig miteinander verflochten sind», schreibt Pahlavi auf X.

Und weiter: «Wir haben gemeinsame Hoffnungen auf Frieden, werden aber durch einen gemeinsamen Feind daran gehindert: die Islamische Republik.» Dieses Regime stelle sowohl für den Iran als auch für Israel eine existentielle Bedrohung dar.

Bereitet Ihnen der iranische Angriff auf Israel Sorgen?

Während das iranische Volk nach friedlicher Koexistenz mit allen Nationen strebe, suche das islamische Regime nach Chaos und Zerstörung.

Ali Chamenei, der Oberste Führer des Iran, versuche einen Krieg zu beginnen, um sein scheiterndes Regime zu retten. «Aber das ist nicht der Krieg, den unsere Nation will», betont Pahlavi.

Iran
Das schreibt Reza Pahlavi auf X. - Screenshot X

Pahlavi ruft seine Landsleute dazu auf, sich gegen Chameneis «Kriegstreiberei» zur Wehr zu setzen und fordert sie zur Befehlsverweigerung auf. Er appelliert auch an die westlichen Mächte und «unsere Freunde in der Region», eine dauerhafte Lösung zu finden.

Vater von Reza Pahlavi bei Islamischer Revolution gestürzt

Die Geschichte des Iran ist geprägt von politischen Unruhen. Der Vater von Reza Pahlavi wurde 1979 nach monatelangen Massenprotesten und politischen Unruhen gestürzt. Die Proteste begannen Ende 1977 und intensivierten sich im Jahr darauf mit Forderungen nach umfassenden sozial-, wirtschafts- und politischen Reformen.

Ajatollah Chamenei Iran
Irans Religionsführer Ajatollah Chomeini während seiner Stimmabgabe in Teheran, Iran. - dpa

Ayatollah Ruhollah Chomeini führte die Opposition an und kritisierte die westliche Ausrichtung sowie autoritäre Methoden des Schahs. Chomeini wurde zur zentralen Figur der Revolution und kehrte am 1. Februar 1979 aus dem Exil in Frankreich zurück, und wurde von Millionen Iranern empfangen.

Wenige Tage später brach das Militär des Schahs zusammen, was den Weg für die formelle Machtübernahme durch Chomeini ebnete. Er etablierte einen theokratischen Staat, in dem strenge islamische Gesetze gelten und Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind.

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