Iran: Vorgehen der Sittenpolizei löst Empörung aus

Keystone-SDA
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Iran,

Die Sittenpolizei in Teheran nimmt ein 14-jähriges Mädchen fest, weil es kein Kopftuch trug. Die Bevölkerung ist empört.

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Ein Mädchen ohne Kopftuch wird von der Iraner Sittenpolizei abgeführt. - X / @ensafnews

Das Wichtigste in Kürze

  • Die iranische Sittenpolizei macht einmal mehr negativ auf sich aufmerksam.
  • Eine 14-Jährige wurde festgenommen, weil sie kein Kopftuch trägt.
  • Ein Video zeigt, wie grob die Sittenpolizei dabei vorgeht.

Ein Video in den sozialen Medien sorgt im Iran für Wut und Empörung. Auf diesem ist zu sehen, wie die Sittenpolizei die minderjährige Nafas H. auf offener Strasse in der Hauptstadt Teheran äusserst grob in ein Polizeiauto zerrt und abführt.

Die 14-Jährige und ihre gleichaltrige Freundin, die auch festgenommen wurde, trugen kein Kopftuch.

In der Islamischen Republik ist das Kopftuch per Gesetz vorgeschrieben. Das teils gewaltsame Vorgehen der Sittenpolizei gegen Verstösse jedoch ein umstrittenes Thema.

«Wie lange braucht ihr noch, um zu begreifen, dass diese Politik der islamischen Kleiderordnung gescheitert ist und nur zu noch mehr Unzufriedenheit in der Bevölkerung führt?», schrieb Asar Mansuri, die Vorsitzende der Reformpartei Ettehad Mellat.

Präsident unter Druck

In den sozialen Medien stellte das Video sogar die Nachrichten bezüglich der Kriegsgefahr und Konfrontation mit dem Erzfeind Israel in den Schatten. Das islamische System solle sich schämen, so mit einem Kind umzugehen. Auch der neue Präsident, Massud Peseschkian, wurde in die Pflicht genommen.

Kopftuch
Im Iran müssen Frauen ein Kopftuch tragen. (Symbolbild) - pixabay

Dieser hatte im Wahlkampf die Kontrollen der Sittenwächter kritisiert und versprochen, diese umgehend zu stoppen. Anstatt «wegen eines Arabers» – gemeint ist der Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, der vergangene Woche im Iran gezielt getötet wurde, wofür Teheran Vergeltung an Israel angekündigt hat – das Land in einen Krieg zu führen, solle der Präsident die jungen Mädchen im eigenen Land beschützen.

Video geht viral

Der Vorfall ereignete sich bereits im vergangenen Monat. Das Video, das von Kameras der Verkehrspolizei aufgezeichnet wurde, ging jedoch erst in der Nacht zum Mittwoch viral. Die Mutter des Mädchens will nun die Sittenpolizei verklagen. Ihre Tochter sei von den Sittenwächterinnen verletzt worden und habe im Spital behandelt werden müssen.

Seit der Frauenbewegung im September 2022 haben das islamische System und seine Sittenwächter einen verschärften Kurs zur Kontrolle der islamischen Kleidungsregeln eingeschlagen. Frauen ohne Kopftuch werden zunächst verwarnt. Bei Nichtbeachtung der Warnungen werden sie festgenommen und auf die Polizeiwache gebracht.

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