Israel-Gaza-Krieg: Berater rechnet mit Krieg bis Ende Jahr
Israels Sicherheitsberater prognostiziert, dass der Israel-Gaza-Krieg bis Ende des Jahres andauern wird. Es brauche «langen Atem und Durchhaltevermögen».
Das Wichtigste in Kürze
- Israels Nationaler Sicherheitsberater erwartet, dass der Gaza-Krieg bis Ende Jahr daure.
- Israel plant langfristige Kontrolle des Philadelphi-Korridors.
- Das israelische Vorrücken sorgt für Spannungen mit Ägypten.
Der Israel-Gaza-Krieg wird nach Einschätzung von Israels Nationalem Sicherheitsberater mindestens bis Ende des Jahres andauern. «Auch in diesem Jahr erwarten uns noch mindestens sieben Monate der Kämpfe», sagte Tzachi Hanegbi am Mittwoch dem israelischen Kan-Sender.
Dies sei notwendig, um die Herrschaft der islamistischen Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zu zerstören. Die Armee habe 2024 in ihren Plänen als «Jahr der Kämpfe» definiert. «Wir brauchen einen langen Atem und Durchhaltevermögen.»
Kampf gegen Schmugglerparadies
Der Grenzbereich zwischen Ägypten und dem Gazastreifen sei etwa in den vergangenen 17 Jahren zu einem «Schmugglerparadies» geworden. Gemeinsam mit Ägypten müsse man dafür sorgen, dass es dort künftig keinen Waffenschmuggel mehr geben werde. Nach ägyptischer Darstellung waren seit 2013 insgesamt 1500 Tunnel im Grenzgebiet zerstört worden.
Die israelische Armee kontrolliere bereits 75 Prozent des sogenannten Philadelphi-Korridors. Dabei handelt es sich um einen rund 14 Kilometer langen Grenzstreifen zwischen Israel und Ägypten.
Spannungen mit Ägypten steigen
Er gehe davon aus, dass Israel mit der Zeit die Kontrolle über den gesamten Korridor erlangen werde. Israels Vorrücken in den Korridor bedeutet eine weitere Härteprobe für das Verhältnis mit Ägypten. Beide Länder hatten 1979 einen Friedensvertrag unterzeichnet und den Korridor dabei als Pufferzone errichtet.
Ägypten hatte gedroht, dass eine «Besetzung» des Korridors durch Israel einen Verstoss gegen den 45 Jahre alten Friedensvertrag bedeuten würde. Ägypten hat auch die Darstellung Israels, es würde Waffenschmuggel ermöglichen oder erlauben, wiederholt zurückgewiesen.
Israel hofft auf neue palästinensische Führung
Israel werde vermutlich längerfristig die Sicherheitskontrolle bewahren, weil es keine anderen «Freiwilligen» gebe, sagte Hanegbi weiter. Man wolle jedoch keine zivile Herrschaft Israels in dem Küstenstreifen, sondern hoffe auf eine neue palästinensische Führung. Dies sei jedoch erst am «Tag nach Hamas» möglich.
Der Auslöser für den Israel-Gaza-Krieg war ein beispielloses Massaker mit mehr als 1200 Toten. Dieses hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt.
Israel-Gaza-Krieg fordert Tausende Leben
Im folgenden Krieg wurden nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 36 171 Palästinenser getötet. Die Behörde unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern. Die Zahlenangaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.