Israel-Krieg: Dritter Swiss-Sonderflug aus Israel in Zürich gelandet
Das Wichtigste in Kürze
- Der Israel-Krieg geht in den sechsten Tag.
- Israel greift den Gazastreifen weiter an und kämpft auf eigenem Gebiet gegen Terroristen.
- Ein zweiter Swiss-Sonderflug ist am Mittwochabend mit Heimkehrenden in Zürich gelandet.
Im Israel-Krieg sind auf beiden Seiten über 1000 Menschen gestorben und unzählige weitere verletzt worden. Israel reagiert mit massiven Gegenangriffen auf den Gazastreifen auf die Attacke der Hamas vom Samstagmorgen. Zudem wird eine Notstandregierung mit der Opposition gebildet. Das Militär hat 300'000 Reservisten mobilisiert, was als Anzeichen einer baldigen Bodenoffensive gedeutet wird.
Mehrere Länder verhandeln mit den Konfliktparteien über die Freilassung der Geiseln und die Öffnung der Gaza-Grenzen für Zivilisten. Die Lage im Gazastreifen ist prekär: Israel blockiert die Versorgung mit Nahrung, Wasser und Treibstoff. Damit verstösst das Land gegen das humanitäre Völkerrecht, das Hunger als Kriegsmethode verbietet. Aufhören will es erst, wenn alle Geiseln frei sind.
In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Mittwoch können Sie im Ticker hier nachlesen.
04.36: Die Bundeswehr bereitet sich darauf vor, notfalls deutsche Staatsbürger aus Israel nach Deutschland bringen zu können. «Vorbereitende präventive Massnahmen» seien in die Wege geleitet worden, der militärische Evakuierungsbund stünde bereit.
04.20: Israel hat nach eigenen Angaben Wohnhäuser im Gazastreifen angegriffen, die von der Hamas genutzt werden. Zudem sei ein Raum attackiert worden, von dem aus die Hamas die Tätigkeiten der israelischen Streitkräfte überwache. Die Armee greife jede Stellung der «Mörder» an, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Donnerstag.
04.01: Die WHO warnt, dass das Gesundheitssystem im Gazastreifen «am Rande des Zusammenbruchs» stehe. Die Zeit werde knapp, um eine «humanitäre Katastrophe zu verhindern», wenn angesichts der vollständigen Blockade des Gebietes kein Treibstoff und keine lebensrettenden medizinischen und humanitären Güter schnell in den Gazastreifen gebracht werden können.
03.18: Die EU-Kommission fordert von X, vormals Twitter, Antworten im Bezug auf illegale und irreführende Beiträge zum Israel-Krieg. Man untersuche die Einhaltung des neuen EU-Digitalgesetzes DSA unter anderem mit Blick auf den Umgang mit Beschwerden.
02.24: Die USA bieten Osrael die Unterstützung bei den Verhandlungen mit den Hamas über die Geiseln an. Unter anderem würden Spezialisten der Bundespolizei FBI bereit. 14 US-Amerikaner eglten nach dem Hamas-Angriff als vermisst.
01.52: Am Donnerstag gedachte Israel in allen Kibbuzen den Opfern des Hamas-Angriffes. Um 18 Uhr Ortszeit wurde in den über 270 Siedlungen die Hymne gesungen.
01.01: Israel mahnt seine Bürger im Ausland wegen berürchteter GEwaltakte von Hamas-Unterstützern zur Wachsamkeit. Es werde von Protestveranstaltungen ausgegangen, die in Gewalt umschlagen könnten, so das Aussenministerium.
00.15: Weil Gewaltakte gegen Juden in Deutschland befürchtet werden, setzen die Klimaaktivisten der Letzten Generation ihre Proteste am Freitag aus. Man wolle keine POlizeikräfte binden, wird auf Twitter begründet.
23.54: Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1537 gestiegen. Mindestens 6612 weitere Menschen wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Donnerstagabend mitteilte.
Von der Leyen reist nach Israel
22.55: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reist an diesem Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel. Auch die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, besucht das Land.
21.44: Russland hat die Angriffe der israelischen Luftwaffe auf Flughäfen in Syrien als groben Verstoss gegen die Souveränität des Landes kritisiert und vor einer weiteren Eskalation in Nahost gewarnt.
21.29: Auch der dritte Sonderflug der Swiss von Tel Aviv nach Zürich ist gut in der Schweiz angekommen. Die Maschine landete am Donnerstagabend um 21.04 Uhr auf dem Flughafen Zürich-Kloten. An Bord waren 212 Erwachsene und Kinder sowie zwölf Babys, wie eine Sprecherin der Airline auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Drei Sitze seien aufgrund kurzfristiger Annullationen leer geblieben.
21.17: Nach den Terrorattacken im israelischen Grenzgebiet und israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist es auch in Jerusalem zu Gewalt gekommen. Bei einem Angriff mit einer Schusswaffe im Osten der Stadt habe ein «Terrorist» einen Polizisten schwer und einen weiteren leicht verletzt, teilten israelische Sicherheitskräfte am Donnerstagabend mit. Der Schütze sei «neutralisiert» worden.
21.03: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin will nach dem Hamas-Angriff an diesem Freitag ebenfalls nach Israel reisen. Geplant sei ein Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant und anderen Mitgliedern der Notstandsregierung, kündigte das Verteidigungsministerium in Washington am Donnerstag an. Austin wolle mit dem Besuch das «unerschütterliche Engagement» der USA für die Sicherheit Israels deutlich machen, hiess es.
20.49: In Genf haben am Donnerstagabend rund 400 Personen gegen die Politik Israels im Konflikt mit den Palästinensern demonstriert. Die Demonstrierenden kritisierten die Pläne des Bundesrats, die radikalislamische Hamas als Terrorgruppe einzustufen und zu verbieten.
20.09: Die Stadt Bern hat am Donnerstagabend die israelische Fahne auf den Zytglogge projiziert. Mit dieser Aktion zeigte sie ihre Solidarität mit Israel. Am Freitagnachmittag forderten bürgerliche Parteien der Stadt Bern in einer Erklärung von der Stadtregierung, dass sie sich mit Israel solidarisch zeige.
20.02: Israels Parlament hat die Bildung einer Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz gebilligt. Das berichteten israelische Medien am Donnerstagabend. Neben Gantz sollen demnach vier weitere Mitglieder der Opposition in die Regierung eintreten.
19.56: Die Fluggesellschaft Swiss führt bis und mit Sonntag 22. Oktober keine regulären Flüge nach Tel Aviv durch. Nicht betroffen von der Entscheidung sind Sonderflüge in Zusammenarbeit mit dem Aussendepartement, mit denen die Airline Schweizerinnen und Schweizer aus Israel nach Hause bringt.
Swiss hatte die regulären Flüge nach Tel Aviv wegen der Terrorangriffe der Hamas auf Israel bereits am vergangenen Wochenende vorläufig ausgesetzt.
19.26: Grossbritannien will einem Bericht zufolge zwei Schiffe der Royal Navy ins östliche Mittelmeer entsenden und Israel mit Aufklärungsflügen unterstützen. Das berichtete die Londoner «Times» am Donnerstagabend unter Berufung auf ungenannte Quellen. Die Massnahme solle Israel versichern, dass es sich auf die Unterstützung Grossbritanniens verlassen könne, so der Bericht.
19.15: US-Aussenminister Antony Blinken hat nach eigenen Angaben bei seinem Besuch in Israel auch die humanitäre Lage in Gaza angesprochen. Man habe sich darüber unterhalten, wie die «humanitären Bedürfnisse der in Gaza lebenden Menschen» geschützt werden könnten, «während Israel seine legitimen Sicherheitsoperationen durchführt», sagte Blinken am Donnerstag nach Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Israels Präsident Izchak Herzog.
19.04: Die Fluggesellschaft Swiss fliegt am Freitag in Zusammenarbeit mit dem Aussendepartement zum vierten Mal nach Tel Aviv und zurück. Auch dieser Flug nach dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas auf Israel ist ausschliesslich über eine spezielle Hotline buchbar, die das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Auslandschweizerinnen und -schweizern bekanntgegeben hatte.
Wie die Swiss am Donnerstag mitteilte, wird der vierte Sonderflug am Freitag um 11 Uhr in Zürich starten. Die Landung des Rückflugs in Zürich wird um 20.20 Uhr erwartet. Swiss setzt einen Airbus A321neo ein, der über 215 Sitzplätze verfügt.
19.03: Israels Oppositionsführer Jair Lapid will der Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz nicht beitreten. Er glaube nicht, dass die Regierung funktionieren werde, sagte Lapid in einer Ansprache am Donnerstag.
18.27: Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat der palästinensische Präsident Mahmud Abbas Angriffe auf Zivilisten «auf beiden Seiten» verurteilt. Abbas habe bei einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Amman «die Ablehnung von Praktiken, die mit der Tötung oder dem Missbrauch von Zivilisten auf beiden Seiten verbunden sind» unterstrichen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Donnerstag. Abbas habe zudem die Freilassung von Zivilisten, Gefangenen und Inhaftierten gefordert.
Auf die Gräueltaten der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas in Israel ging er jedoch laut dem Bericht nicht direkt ein.
18.08: Israels Präsident Izchak Herzog hat betont, dass die Angriffe im Gazastreifen nach der Terrorattacke der Hamas «keine Vergeltung» sind . Die Bombardements zielten auf die Hamas, damit die dort herrschende, islamistische Gruppe nicht länger ihr Ziel, Israel zu zerstören, verfolgen könne, sagte Herzog am Donnerstag. «Hamas hat Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen.»
17.48: Die für Freitag geplante stille Berner Mahnwache für einen gerechten Frieden in Israel/Palästina ist abgesagt worden. Als Grund nannte die Planungsgruppe der Mahnwache Sicherheitsbedenken. Die Absage der Kundgebung ist laut den Organisatoren aussergewöhnlich. Die Gruppe verstecke sich im Gazastreifen in besiedelten Gebieten und missbrauche die Bevölkerung als Schutzschild.
In der Regel findet sie seit rund zwanzig Jahren jeweils am zweiten Freitag des Monats auf dem Berner Bahnhofplatz statt. Das Risiko einer falschen Einordnung der Aktion sei in der aktuellen Lage erhöht und die Stimmung sei stark angeheizt, sagte Heinz Bichsel, Mitglied der Planungsgruppe, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
14.51: Nach dem überraschenden Hamas-Terrorangriff auf Israel hat erstmals ein Minister der Regierung Benjamin Netanjahus Mitverantwortung übernommen. «Wir sind die Regierung zu dem Zeitpunkt, als es passiert ist. Wir sind verantwortlich«, sagte Bildungsminister Joav Kisch am Donnerstag im israelischen Fernsehen. Auch die Armee sei verantwortlich.
Israel wurde von dem Angriff am Samstag völlig überrumpelt, obwohl die Armee und der Geheimdienst international als führend gelten. «Wir haben uns mit Blödsinn beschäftigt», sagte Kisch, der der Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angehört. «Wir haben vergessen, wo wir leben.» Doch jetzt sei nicht die Zeit, um sich damit zu beschäftigen. «Jetzt müssen wir uns auf den Sieg konzentrieren.»
14.36: Bei israelischen Luftangriffen in Syrien sind nach Angaben syrischer Staatsmedien die Flughäfen in Aleppo und Damaskus getroffen worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, sollen bei den Angriffen vom Donnerstag Landebahnen der beiden Flughäfen beschädigt worden sein. Der Betrieb sei eingestellt worden. Das israelische Militär äusserte sich nicht zu den Berichten.
Um zu verhindern, dass Israels Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten, bombardiert Israels Luftwaffe häufiger Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Der Iran ist im Bürgerkrieg einer der wichtigsten Verbündeten der syrischen Regierung. Auch aus Syrien fliegen immer mal wieder Raketen Richtung Israel.
Auch nach dem Terrorangriff militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel sind aus Syrien Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert worden. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London gingen die Angriffe von palästinensischen Gruppen in Syrien aus.
14.18: US-Aussenminister Antony Blinken hat bei seinem Besuch in Israel angesichts der Angriffe der Hamas über seine eigene Familiengeschichte gesprochen. «Ich komme zu Ihnen nicht nur als Aussenminister der Vereinigten Staaten, sondern auch als Jude», sagte Blinken am Donnerstag in Tel Aviv bei einem Presseauftritt mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Israel greift offenbar Flughäfen in Syrien an – Swiss fliegt auch am Freitag
13.50: Die Swiss führt am Freitag zusammen mit dem EDA einen vierten Sonderflug durch, wie sie am Donnerstagnachmittag mitteilt. Dieser werde um 11 Uhr in Zürich abheben und um 16 Uhr Lokalzeit in Tel Aviv landen. Start für den Rückflug mit der Flugnummer sei 17 Uhr mit Landung in Zürich um 20.20 Uhr. Die Fluggesellschaft führt den Flug mit einem Airbus A321neo durch, der über 215 Sitzplätze verfügt.
Der zweite Sonderflug ist am Mittwochabend planmässig in Zürich Kloten gelandet. An Bord waren gemäss Swiss 210 Erwachsene/Kinder und 5 Babys. Momentan ist ein dritter Sonderflug auf dem Weg nach Tel Aviv.
Die Sonderflüge unterliegen der ständigen Situationsüberprüfung durch externe und interne Sicherheitsexperten. Die eingesetzten Airbus der Swiss nehmen mehr Kerosin mit, so dass sie im Krisenfall auf eine Landung in Tel Aviv verzichten könnten. Zur Unterstützung reist ein Technikspezialist auf einem Zusatzsitz im Cockpit mit, damit er im Passagierraum keinen Sitzplatz in der Kabine einnehmen muss.
13.48: Israel greift Medien aus Syrien zufolge die Flughäfen in Damaskus und Aleppo an. Gemäss dem syrischen Staatsfernsehen gäbe es eine «israelische Aggression». Das berichten verschiedene Medien.
13.15: 372 deutsche Staatsangehörige werden aktuell aus Israel nach Berlin gebracht. Der erste Sonderflug soll in Frankfurt landen. Auch eine Fähre nach Zypern wird organisiert.
Alle 500 Betten im grössten Gaza-Spital besetzt
12.53: Nach den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen kann das grösste Spital in dem Küstengebiet nach palästinensischen Angaben keine Patienten mehr aufnehmen. Das Schifa-Spital in Gaza sei voll, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Die Klinik verfügt über rund 500 Betten. Bereits am Vortag hiess es, die Kliniken in dem Küstenstreifen seien voll belegt.
Noch keine Klarheit über Ausmass von Hamas-Gräueltaten gegen Kinder
11.45: Nachdem das israelische Militär von Gräueltaten von Hamas-Terroristen im Stil des IS berichtet hat, gibt es weiterhin keine Klarheit über das genaue Ausmass der Vorfälle. Der israelische Militärsprecher Richard Hecht sagte am Donnerstag auf Fragen von Journalisten, er könne die Berichte über von Terroristen auf grausamste Weise getötete israelische Babys und Kleinkinder weder bestätigen noch dementierten. «Ich weiss es nicht», sagte er.
Der Nachrichtensender i24news hatte am Dienstag von rund 40 ermordeten Babys und Kleinkindern bei dem Massaker im Grenzgebiet berichtet. Einige davon seien geköpft worden. Ein israelischer Soldat hatte dem Sender in Kfar Aza gesagt, Terroristen hätten «Kinder und Frauen geköpft». Hecht sagte dazu, man habe ausländische Journalisten in betroffene Grenzorte geführt und sie hätten dort mit Soldaten gesprochen. Diese seien aber keine offiziellen Sprecher der Armee gewesen.
Die Armee nannte bisher keine Zahl getöteter Kinder, zeigte sich aber erschüttert. «Was im Kibbutz Kfar Aza geschehen ist, ist ein Massaker, bei dem Frauen, Kleinkinder und ältere Menschen brutal im Stil des IS abgeschlachtet wurden», sagte ein Sprecher am Dienstag. Rettungskräfte veröffentlichten über Telegram Bilder aus dem Kibbutz Beeri. Auf einem ist eine verbrannte Kinderleiche zu sehen. Auf einem anderen ein Kinderzimmer mit blutigen Schleifspuren auf dem Boden. Ein Sanitäter ist zu sehen, wie er eine Leiche in Kindergrösse in einem Leichensack auf dem Arm hält.
09.47: Gemäss Israels Energieminister Israel Katz wird die Blockade des Gazastreifens erst aufgehoben, wenn die israelischen Entführten freigelassen werden. «Bis die israelischen Entführten nach Hause zurückgebracht sind, wird kein elektrischer Schalter eingeschaltet, kein Wasserhydrant geöffnet und kein Tankwagen eingefahren. Humanitär für humanitär. Und niemand wird uns Moral predigen», schreibt er auf X (ehemals Twitter).
09.45: Israels Militär will nach Angaben eines Sprechers mit Angriffen im Gazastreifen die gesamte Führungsspitze der dort herrschenden islamistischen Hamas ausschalten. Dies schliesse nicht nur die militärische, sondern auch die politische Führung der Hamas ein, sagte Militärsprecher Richard Hecht am Donnerstag.
«Wir konzentrieren uns darauf, die ranghohe Führung auszuschalten, bis zu (Hamas-Chef Jihia) al-Sinwar», sagte Hecht. Nach israelischen Informationen habe auch die politische Führung einschliesslich Sinwars von den Anschlagsplänen gewusst.
Man bemühe sich auch um die Identifikation aller bei den Tötungen und Entführungen in Israel beteiligten Terroristen. Dabei nannte er das Beispiel der 22-jährigen deutschen Staatsbürgerin Shani Louk, die mutmasslich ebenfalls in den Gazastreifen verschleppt wurde. Einer der Entführer sei auf Aufnahmen eines Kleinlastwagens zu sehen, mit dem Louk transportiert worden sei, sagte Hecht. «Wir werden jeden Einzelnen von ihnen kriegen.» Mehrere ranghohe Hamas-Mitglieder seien bereits bei den Angriffen getötet worden.
09.30: Israels Armee bereitet sich nach Angaben eines Militärsprechers auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. «Wir bereiten uns auf ein Bodenmanöver vor, falls dieses von der politischen Führung entschieden wird», sagte Armeesprecher Richard Hecht am Donnerstag. Eine solche Entscheidung sei noch nicht gefallen.
Israels Armee hat rund 300 000 Reservisten für einen Krieg mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas mobilisiert. Militante Palästinenser im Gazastreifen haben nach Armeeangaben bisher rund 5000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert.
Scholz kündigt Betätigungsverbot für Hamas in Deutschland an
09.30: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein Betätigungsverbot für die Terrororganisation Hamas in Deutschland angekündigt. Zudem soll das palästinensische Netzwerk Samidoun verboten werden, wie Scholz am Donnerstag in seiner Regierungserklärung im Bundestag sagte.
Die Hamas ist von der EU und den USA bereits als Terrororganisation eingestuft. Der Verein Samidoun, der sich selbst Gefangenensolidaritätsnetzwerk nennt, hatte bereits am Samstag die blutige Terrorattacke auf Israel bejubelt, indem es Süssigkeiten auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln verteilte. «Das ist abscheulich. Das ist menschenverachtend. Das widerspricht allen Werten, denen wir als Land verpflichtet sind», sagte Scholz. «Hass und Hetze nehmen wir nicht tatenlos hin. Antisemitismus dulden wir nicht.»
Es dürfe keine Toleranz gegenüber Antisemiten geben. Das würden die Sicherheitsbehörden mit aller Konsequenz durchsetzen, betonte der Kanzler. «Wer die Verbrechen der Hamas verherrlicht oder ihre Symbole verwendet, macht sich in Deutschland strafbar. Wer Mord und Totschlag billigt oder zu Straftaten aufruft, macht sich strafbar. Wer israelische Flaggen verbrennt, der macht sich strafbar. Wer eine Terrororganisation wie die Hamas unterstützt, der macht sich strafbar.»
Hinter der Hamas stehen nach Schätzungen des Verfassungsschutzes in Deutschland rund 450 Menschen, von denen viele deutsche Staatsbürger sind. Einen offiziellen Ableger der islamistischen Gruppierung gibt es in Deutschland nicht. Vereine, die der Bewegung nahestanden, wurden vor einigen Jahren verboten.
«Kein Flächenbombardement» im Gazastreifen
09.21: Angesichts von Bildern weitreichender Zerstörungen im Gazastreifen hat ein israelischer Militärsprecher am Donnerstag betont, es gebe «kein Flächenbombardement» in dem Palästinensergebiet. «Wir greifen kein Ziel an, das nicht auf Geheimdienstinformationen basiert», sagte Sprecher Richard Hecht.
Die Angriffe seien zwar «grösser als alles, was wir bisher gesehen haben», sagte er. Die Armee bekomme aber jeweils konkrete Informationen darüber, wo militante Palästinenser sich versteckten. «Wenn eine beteiligte Person sich versteckt, werden wir (die Zivilbevölkerung) vor dem Angriff warnen», sagte er. «Menschen, die gehen wollen, gehen dann.»
Die Angriffe konzentrierten sich darauf, die Infrastruktur der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas zu zerstören. Für die Zivilbevölkerung wird die Lage immer prekärer. Laut UN-Angaben sind rund 339'000 Menschen innerhalb des schmalen Küstenstreifens aus ihren Wohngebieten geflohen.
09.17: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat Israel im Konflikt mit der Hamas auch praktische Unterstützung zugesagt. «Unsere Solidarität erschöpft sich nicht in Worten», betonte er am Donnerstag in seiner Regierungserklärung im Bundestag in Berlin.
«Ich habe Premierminister (Benjamin) Netanjahu gebeten, in engem Kontakt zu bleiben und uns über jeglichen Unterstützungsbedarf zu informieren.» Das gelte zum Beispiel für die Versorgung Verwundeter. Auch andere Unterstützungsbitten Israels werde die Bundesregierung «unverzüglich prüfen und auch gewähren». Israel hat Deutschland bereits um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Donnerstagmorgen.
Des Weiteren macht der deutsche Bundeskanzler den Iran mitverantwortlich für den Hamas-Angriff. «Wir haben bisher zwar keine handfesten Belege dafür, dass Iran diesen feigen Angriff der Hamas konkret und operativ unterstützt hat. Aber uns allen ist klar: Ohne iranische Unterstützung über die letzten Jahre wäre die Hamas zu diesen präzedenzlosen Angriffen auf israelisches Territorium nicht fähig gewesen», zitiert ihn «ntv».
«Die jubelnden Äusserungen der Spitze des iranischen Regimes und manch anderer Regierungsvertreter in der Region sind abscheulich», so Scholz weiter. «Die Führung in Teheran zeigt ohne Scham ihr wahres Gesicht – und bestätigt damit ihre Rolle in Gaza.»
Trump schiesst gegen Israels Premierminister Netanjahu
08.40: Donald Trump hat sich am Mittwoch zum Krieg in Israel geäussert. Dabei bezeichnete er die islamistisch-schiitische Hisbollah aus dem Libanon als «sehr klug». Zuvor habe er amerikanische Sicherheitsberater gehört, die hofften, die Hisbollah greife Israel nicht aus dem Norden an, weil das die Schwachstelle sei. «Ich sagte: ‹Moment mal, die Hisbollah ist sehr klug. Sie sind alle sehr klug.›»
Auch Israels Verteidigungsminister «oder jemand» habe öffentlich gesagt, dass die Hisbollah hoffentlich nicht aus dem Norden attackiere. «Den nächsten Morgen haben sie angegriffen. Sie hätten es vielleicht nicht gemacht, aber wenn man diesem Trottel zuhört, greift man aus dem Norden an. Er sagte, dass sei die Schwachstelle.»
Der republikanische Präsidentschaftskandidat schoss zudem in Richtung Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. «Er war nicht vorbereitet und Israel war nicht vorbereitet», zitiert die «Washington Post» Trump aus einem Interview mit dem Sender «Fox News».
Am Mittwochabend sprach Trump weiter von einer «schlechten Erfahrung» mit Netanjahu. Bei der Tötung des iranischen Generals Qasem Soleimani im Januar 2020 habe Israel bei der Planung des Drohnenangriffs geholfen. Kurz vor der Durchführung habe sich das Land aber zurückgezogen. «Ich werde nie vergessen, dass Bibi Netanjahu uns im Stich gelassen hat. Das war eine sehr schreckliche Sache», sagte Trump.
«Wir haben den Job selbst gemacht. Es war absolute Präzision, grossartige, schöne Arbeit. Und dann hat Bibi versucht, die Lorbeeren dafür zu ernten. Da habe ich mich nicht so gut gefühlt. Aber das ist schon in Ordnung», zitiert ihn die «Washington Post». Er glaube nicht, «dass dies jemals gesagt wurde», so Trump weiter. «Sie werden sagen: ‹Oh, das sind geheime Informationen.› Nun, vielleicht ist es das, aber ich glaube nicht.»
Trumps Rivale Ron DeSantis, der sich ebenfalls als republikanischer Präsidentschaftskandidat bewirbt, hat die Aussagen verurteilt. «Es ist absurd, dass irgendjemand, geschweige denn jemand, der für das Amt des Präsidenten kandidiert, jetzt unseren Freund und Verbündeten Israel angreift, geschweige denn die Hisbollah-Terroristen als ‹sehr klug› lobt», schrieb der Florida-Gouverneur auf X (ehemals Twitter).
08.30: Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstagmorgen am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel. Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden sein. Über die Anfragen werde man sich mit den Israelis nun austauschen, sagte Pistorius. «Wir stehen an der Seite der Israelis.»
Zuvor hatte das Bundesverteidigungsministerium am Mittwochabend bereits bestätigt, dass Deutschland Israel mit bis zu zwei von der Bundeswehr geleasten Kampfdrohnen vom Typ Heron TP unterstützen wird. Die Bundeswehr least derzeit fünf Drohnen dieses Typs. In Israel werden an ihnen deutsche Soldaten ausgebildet.
Noch am Mittwochnachmittag hatte Pistorius gesagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Israel von Partnern wie Deutschland Waffen und Ausrüstung für den Kampf gegen die Hamas anfragen wolle. Im Fall der Fälle werde man sich dann aber selbstverständlich mit den Partnern dazu beraten.
08.25: Die Ölpreise haben am Donnerstagmorgen weiter nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete im frühen Handel 85,56 US-Dollar. Das waren 26 Cent weniger als am Vorabend. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um 38 Cent auf 83,11 Dollar.
Die kräftigen Aufschläge zu Wochenbeginn wegen des Angriffs der Hamas auf Israel haben die Erdölpreise mittlerweile fast vollständig abgegeben. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass das Risiko einer Ausweitung des Konflikts zuletzt etwas gesunken sein könnte. Am Mittwoch hatte die «New York Times» berichtet, dass Iran von dem Angriff überrascht worden sei.
Iran kommt in dem Konflikt eine Schlüsselrolle zu, weil das Land als Unterstützer der islamistischen Hamas gilt. Das ölreiche Land liegt zudem direkt an der wichtigen Meeresenge von Hormus, durch die ein erheblicher Teil der Öltransporte aus dem Nahen Osten verläuft. Eine Blockade der Seestrasse würde die Rohölversorgung empfindlich treffen.
05.15: Ein Überlebender des Massakers beim Musik-Festival erzählt von einer «grausamen Jagd» der Hamas-Terroristen auf Besucher. Er habe sich in einem Bunker versteckt, die Angreifer hätten Granaten reingeworfen. Er überlebte nur, weil er ganz hinten stand.
05.00: Die Hamas hat eine Geisel und ihre beiden Kinder freigelassen. In einer Erklärung am Mittwochabend sagte die radikalislamische Organisation, die Siedlerin sei bei den Zusammenstössen «festgenommen» worden.
Der palästinensische TV-Sender Al-Aksa zeigte, wie sich die Frau mit den Kindern von drei bewaffneten Kämpfern entfernt. Sie befinden sich in der Nähe eines Stacheldraht-Zauns. Nach Angaben Israels wurden beim Hamas-Angriff, der den Israel-Krieg begonnen hatte, 150 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.
Israel-Krieg: Joe Biden erinnert an «Regeln des Krieges»
04.38: Israel führt sein Bombardement im Gazastreifen fort. Es laufe ein grossangelegter Angriff gegen zur Hamas gehörende Ziele, teilen die Streitkräfte mit.
04.25: US-Präsident Joe Biden hat Israel ermahnt, nach den «Regeln des Krieges» zu handeln. Er hat Netanjahu bereits aufgefordert, die zivilen Opfer so gering wie möglich zu halten und nach dem Völkerrecht zu handeln.