Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg: Israel-Streitkräfte nehmen Parlament ein

Im Israel-Krieg wurde der Gazastreifen in zwei Teile unterteilt. Die Todeszahlen sind dort auf über 11'000 gestiegen.

Israel-Krieg
Ein Blick auf das Schifa Spital in Gaza - aufgenommen im Israel-Gaza-Krieg. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel hat seine Angriffe verstärkt, der Gazastreifen ist unterteilt.
  • Die Hamas soll die Kontrolle über den Nordteil verloren haben.
  • Neben der Hisbollah im Libanon greifen auch die Huthi-Rebellen aus dem Jemen Israel an.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Israel geht unter anderem mit Teilen der 300'000 mobilisierten Reservisten am Boden gegen die Hamas vor.

Der Gazastreifen wurde in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt, Zivilisten sollen in den Süden flüchten. Die Hamas soll die Kontrolle über den Norden verloren haben. Immer wieder vermeldet Tel Aviv die Tötung hochrangiger Hamas-Mitglieder, gleichzeitig sterben aber auch Zivilisten. Das Vorgehen Israels führt auch zu Kritik.

Verfolgen Sie die Geschehnisse rund um den Israel-Krieg?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Sonntag können Sie im Ticker hier nachlesen.

Israel-Truppen besetzen Gaza-Parlament

21.18: Israelische Truppen haben nach Medienberichten das Parlamentsgebäude in der Stadt Gaza eingenommen. In sozialen Medien kursierte am Montagabend ein Foto, das Soldaten der Infanterieeinheit Golani mit israelischen Flaggen in dem Sitzungssaal des Legislativrats im Viertel Rimal zeigte.

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Die Soldaten posieren im Parlamentsaal in Gaza. - X

Die islamistische Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemässigtere Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gesiegt. Ein Jahr später übernahm die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens.

20.34: Der Treibstoffmangel im Gazastreifen könnte den Vereinten Nationen zufolge in den kommenden Tagen auch die Lieferung von humanitärer Hilfe empfindlich stören.

«Die Lastwagen, die ab morgen ankommen, können wir einfach nicht entladen, weil uns der Treibstoff für den Gabelstapler fehlt», sagte der örtliche Leiter des UN-Nothilfebüros Ocha, Andrea De Domenico, am Montag. Ausserdem gebe es nicht genug Sprit für die Transporter, die die Hilfen – darunter Nahrung, Wasser und Medikamente – weiterverteilen.

Israel stellt sich auf mehr Kritik ein

20.26: Israel stellt sich nach Worten des Aussenministers Eli Cohen darauf ein, dass binnen zwei bis drei Wochen der internationale Druck auf sein Land wegen des Gaza-Kriegs deutlich steigen wird.

Cohen sagte dies nach Medienberichten bei einem Gespräch mit Journalisten in Jerusalem. Anschliessend stellte Cohen klar, es gebe aus seiner Sicht «keine laufende Sanduhr». Israel werde weiterkämpfen, «bis wir die Hamas zerstört und die Geiseln zurückgebracht haben», sagte er in einem Post bei X, vormals Twitter.

15.25: Zum Gedenken an die 101 getöteten UN-Mitarbeiter im Israel-Krieg sind am Montag die Flaggen vieler UN-Büros auf halbmast gesetzt worden.

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Un-Generalsekretär Guterres ist «entsetzt» darüber, dass im Gazastreifen eine Ambulanz angegriffen worden ist. - keystone

Nie zuvor seien so viele UN-Mitarbeiter in solch kurzer Zeit getötet worden, sagte Tatjana Walowaja, die Generaldirektorin des Genfer UN-Büros.

15.24: Im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sieben Neugeborene gestorben. Dies nach dem Abschalten der Sauerstoffgeräte.

Das Fehlen von Treibstoff habe insgesamt zum Tod von 34 Patienten geführt, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Montag mit.

14.31: Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat neue Bemühungen um eine Entspannung der Lage im Nahost-Konflikt angekündigt. «Ich werde diese Woche nach Israel, Palästina, Bahrain, Saudi-Arabien, Katar und Jordanien reisen.» Das teilte der Spanier am Montag am Rande eines EU-Aussenministertreffens mit.

Marine entdeckt im Israel-Krieg Hamas-Sprengsätze im Meer

14.24: Israels Marine hat seit Beginn des Gaza-Kriegs nach eigenen Angaben Dutzende Waffen und Militär-Gerät im Meer nahe des Gazastreifens entdeckt. Über und unterhalb der Wasseroberfläche.

Die islamistische Hamas habe die Waffen und Sprengsätze bei Versuchen, auf israelisches Gebiet vorzudringen, verwenden wollen. Das teilte die Armee am Montag mit.

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Das Meer ist im Israel-Krieg eine gefährliche Zone. - keystone

Die Marine haben diese Versuche vereitelt. Die Einheit für Unterwassereinsätze habe unter anderem Sprengsätze, Sprenggürtel, Munition, aufblasbare Boote und eine Rakete gefunden. Die Sprengsätze seien «neutralisiert» worden.

Ein Video der Armee zeigte zwei Explosionen an Stränden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Gaza: Zeitfenster für Flucht im Israel-Krieg

13.39: Israels Armee hat den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen am Montag erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden genannt.

Der Fluchtkorridor sei zwischen 9 Uhr und 16 Uhr Ortszeit (8 Uhr bis 15 Uhr MEZ) geöffnet. Das teilte die Armee auf der Plattform X mit.

Zusätzlich könnten alle Zivilisten, die an der Nordküste festsässen, zwischen 10 Uhr und 16 Uhr Ortszeit in den Süden gelangen. Dies in Richtung Osten zur Hauptstrasse Salah Al-Din. Dies, um sich in die Region südlich des Wadi Gaza zu begeben.

In Rafah werde es zudem eine Kampfpause von 10 Uhr bis 14 Uhr Ortszeit westlich der Strasse Salah Al-Din geben.

Israel blockiert libanesischen Sender

13.34: Israel hat den Fernsehsender Al-Majadin mit Sitz im Libanon mit sofortiger Wirkung blockiert. Israel wirft dem Sender «Propaganda» und mutmassliche Nähe zur Hisbollah-Miliz vor.

Es habe sich gezeigt, dass dessen Reporter und Sendungen «Propaganda gegen uns betreiben». Das teilte das israelische Kommunikationsministerium am Montag bei X, vormals Twitter, mit.

Israels Sicherheitskabinett habe einen Vorschlag zur Sperrung von Minister Schlomo Karhi daher genehmigt. Zudem würden Internetseiten des Senders in Israel blockiert.

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An der libanesisch-israelischen Grenze brodelt es. - keystone

Al-Majadin teilte mit, dessen arabischer Kanal werde in Israel mit sofortiger Wirkung blockiert. Nahezu zeitgleich warb der Sender dafür, dessen Inhalte über eine neue Gruppe beim Messenger WhatsApp zu verfolgen. Bei Facebook kommt Al-Majadin auf etwa sieben Millionen Likes.

Der Fernsehsender Al-Majadin mit Sitz in Beirut ging 2012 erstmals auf Sendung. Gegründet von einer Gruppe ehemaliger Mitarbeiter des grösseren Konkurrenten Al-Dschasira. Seine Finanzquellen hat der Sender nicht offengelegt, gilt aber als vom Iran gesteuert.

Auch inhaltlich ist der Sender nah an den Positionen Teherans sowie der schiitischen Hisbollah-Bewegung im Libanon. Der Sender gilt auch als Gegengewicht zum von Saudi-Arabien finanzierten Nachrichtenkanal Al-Arabija.

4300 Angriffe seit Beginn der Bodeneinsätze

13.28: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seit Beginn der Bodeneinsätze im Gazastreifen vor rund zwei Wochen 4300 Angriffe ausgeführt. Daran seien die Luftwaffe und Bodentruppen beteiligt gewesen, teilte die Armee am Montag auf Telegram mit.

Dabei seien unter anderem Hunderte Abschussstellungen für Panzerabwehrraketen getroffen worden sowie rund 300 Tunnelschächte.

Bei rund 3000 Zielen habe es sich um «terroristische Infrastruktur» gehandelt. Mehr als 100 jener Ziele seien mit Sprengsätzen versehen gewesen.

UN-Gebäude im Israel-Krieg angegriffen

12.02: Israel hat im südlichen Teil des Gazastreifens nach UN-Angaben ein Gebäude zur Unterbringung von UN-Mitarbeitern angegriffen.

Die Attacke in der Nähe des Grenzübergangs Rafah sei «ein weiterer Hinweis, dass kein Ort in Gaza sicher ist. Nicht der Norden, nicht die mittleren Gebiete und nicht der Süden», sagte Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA am Montag.

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Rauch über dem Gazastreifen. - keystone

UNRWA habe die Standort-Koordinaten des Gebäudes zweimal an alle Konfliktparteien übermittelt, darunter am Freitag. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

In dem Gästehaus seien derzeit vier UN-Mitarbeiter untergebracht gewesen, die das Gebäude kurz vor dem Angriff verlassen hätten. Das teilte UNRWA mit. Andernfalls wären sie bei dem Angriff «alle getötet» worden. Vertriebene würden in dem Gebäude nicht untergebracht, hiess es weiter.

Israel beschiesst Ziele im Libanon

12.01: Israels Militär hat nach Angriffen aus dem Libanon erneut Ziele in dem nördlichen Nachbarland beschossen.

«Terroristen haben eine Panzerabwehrrakete aus dem Libanon auf das Gebiet von Netua im Norden Israels abgefeuert.» Das teilte das Militär am Montag mit.

Zudem seien mehrere Mörsergranaten nach Israel geschossen worden, die in offenem Gelände eingeschlagen seien. Es gebe keine Berichte über Verletzte. Die Internetseite «Haaretz» berichtete auf Hebräisch dagegen von mehreren Verletzten.

Die Armee habe als Reaktion darauf unter anderem die Ausgangspunkte des Beschusses angegriffen, teilte das Militär mit. Zudem habe das Militär eine «bewaffnete Terrorzelle» im Süden des Libanons beschossen und getroffen.

Baerbock zeigt sich im Israel-Krieg pessimistisch

10.56: Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich nach ihren jüngsten Krisengesprächen im Nahen und Mittleren Osten pessimistisch zum Gaza-Krieg geäussert. Die Aussichten für die Zukunft sind laut der Grünen-Politikerin schlecht.

Annalena Baerbock
Annalena Baerbock hier bei einem Pressestatement in Abu Dhabi. Die Aussenministerin zeigt sich äusserst ernüchtert nach ihrer jüngsten Reise in den Nahen Osten. - dpa

«Die Lage in der Region ist zum Zerreissen. Die Gräben scheinen tiefer zu werden», sagte sie am Montag am Rande eines EU-Aussenministertreffens in Brüssel. Man spüre an allen Orten, wie gross die Verzweiflung sei.

Sowohl im Gazastreifen und im Westjordanland als auch in Israel litten die Menschen. «Die bittere Realität ist, dass wir nur in kleinsten Schritten vorankommen.»

Erneuter Raketenbeschuss im Israel-Krieg

10.46: Nach einer zwölfstündigen Pause haben extremistische Palästinenser aus dem Gazastreifen erneut Raketen auf den Süden Israels abgefeuert.

Es sei mehrfach Raketenalarm ausgelöst worden, teilte die Armee am Montag auf Telegram mit. Laut israelischem Rettungsdienst gab es zunächst keine Berichte über Verletzte.

09.05: Im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen sind einem UN-Bericht zufolge seit dem Strom-Totalausfall am Samstag zwei zu früh geborene Babys gestorben. Dazu kommen zehn andere Patienten, die verstorben sind.

Das UN-Nothilfebüro OCHA bezieht sich dabei auf Angaben des Gesundheitsministeriums der Palästinenserbehörde in Ramallah im Westjordanland.

Schifa-Krankenhaus
Das Schifa-Krankenhaus. - dpa

Unabhängig liessen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen. Demnach sind 36 weitere Frühchen, die auf Brutkästen und damit Strom angewiesen sind und mehrere Dialysepatienten in akuter Lebensgefahr.

Der letzte Generator, der noch Strom lieferte, sei am 11. November mangels Treibstoff ausgefallen, hiess es in dem Bericht.

Israel-Krieg: EU verurteilt Schutzschild-Taktik der Hamas

08.33: Die Europäische Union hat den Einsatz von Krankenhäusern und Zivilisten als Schutzschilde durch die islamistische Hamas im Gaza-Krieg verurteilt.

Josep Borrell
Josep Borrell, EU-Aussenbeauftragter. (Archivbild) - keystone

«Zivilisten muss erlaubt werden, das Kampfgebiet zu verlassen.» Das heisst es in einer Erklärung des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell im Namen der EU von Sonntagabend.

Die Kämpfe hätten schwerwiegende Auswirkungen auf die Krankenhäuser und forderten «einen schrecklichen Tribut von Zivilisten und medizinischem Personal». In der Erklärung hiess es: «Die EU verurteilt den Einsatz von Krankenhäusern und von Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas

Israel-Krieg: Noch mehr als 2000 Menschen im grössten Gaza-Spital

04.20: Die Weltgesundheitsorganisation hat erneut «entsetzliche Zustände» im grössten Spital im Gazastreifen beklagt. Es befänden sich mehr als 2000 Menschen in der Schifa-Klinik, darunter vermutlich mehr als 600 Patienten und rund 1500 Vertriebene. Das schrieb die WHO am Montag auf der Plattform X (früher Twitter) unter Berufung auf das palästinensische Gesundheitsministerium.

Demnach konnten Patienten unter anderem keine Dialyse mehr erhalten. Frühgeborene seien zudem ohne Brutkästen in Operationssäle verlegt worden. Schon zuvor hatte die WHO die Lage in dem Klinikkomplex mit rund 700 Betten angeprangert.

Wegen der Kämpfe in unmittelbarer Nähe und Treibstoffmangels sei eine medizinische Versorgung kaum noch möglich. Dutzende Kinder seien in kritischem Zustand und könnten jeden Moment sterben, warnte die WHO.

Israel-Krieg
Die Situation im grössten Spital in Gaza ist laut der WHO brenzlig. Währenddem der Israel-Krieg läuft sind noch immer über 2000 Menschen im Schifa Spital. - Keystone

Gegenüber dem britischen Sender BBC bestritt ein leitender Arzt derweil, dass sich Hamas-Kämpfer in der Klinik aufhielten. Die Vorwürfe Israels seien «eine grosse Lüge», sagte der Chefchirurg Marwan Abu Saada. «Wir haben medizinisches Personal, wir haben Patienten und Vertriebene, nichts anderes.»

Das israelische Militär hatte zuvor davon gesprochen, dass die Hamas unter der Klinik eine Kommandozentrale habe. Weiter behauptet Israel, dass die Hamas auch andere medizinische Einrichtungen im Gazastreifen für militärische Zwecke missbrauche.

EU-Aussenminister sprechen über Israel-Krieg

03.11: Die EU-Aussenminister werde am Montag über den Israel-Krieg beraten. Dabei geht es um die anhaltenden Kämpfe, weitere humanitäre Hilfe für Zivilisten und langfristige Lösungen für den Gazastreifen.

Kommentare

User #4206 (nicht angemeldet)

Diese Waffen wurden selber in den Spital reingetragen um danach Bilder zu veröffentlichen

User #4194 (nicht angemeldet)

6110 oder Bibi würde glauwürdige Beweise liefern - tut er aber nicht.

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