Israel-Krieg: Netanjahu deutet vorsichtig neuen Geisel-Deal
Im Israel-Krieg wurde der Gazastreifen in zwei Teile unterteilt. Die Todeszahlen sind dort auf über 11'000 gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel hat seine Angriffe verstärkt, der Gazastreifen ist unterteilt.
- Die Hamas soll die Kontrolle über den Nordteil verloren haben.
- Neben der Hisbollah im Libanon greifen auch die Huthi-Rebellen aus dem Jemen Israel an.
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Israel geht unter anderem mit Teilen der 300'000 mobilisierten Reservisten am Boden gegen die Hamas vor.
Der Gazastreifen wurde in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt, Zivilisten sollen in den Süden flüchten. Die Hamas soll die Kontrolle über den Norden verloren haben. Immer wieder vermeldet Tel Aviv die Tötung hochrangiger Hamas-Mitglieder, gleichzeitig sterben aber auch Zivilisten. Das Vorgehen Israels führt auch zu Kritik.
In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Freitag können Sie im Ticker hier nachlesen.
17.28: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat vorsichtig Hoffnung auf eine mögliche Freilassung weiterer Geiseln aus den Händen der islamistischen Hamas gemacht.
Auf die Frage, ob eine solche Vereinbarung kommen könnte, sagte Netanjahu am Sonntag dem US-Fernsehsender NBC: «Es könnte sein, aber ich denke, je weniger ich darüber sage, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zustande kommt.»
15.44: Aus dem Gazastreifen sind erneut Hunderte Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass ausgereist. Mehr als 800 von ihnen hätten den Grenzübergang Rafah nach Ägypten überquert, sagte am Sonntag ein Sprecher des Kontrollpunkts auf palästinensischer Seite. Damit hätten seit Wiederöffnung der Grenze vor etwa anderthalb Wochen rund 2700 Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen.
Sondergipfel fordert internationale Friedenskonferenz
14.50: Mit einem Sondergipfel haben fast 60 arabische und weitere islamische Staaten ein Ende der «barbarischen» Angriffe Israels im Gazastreifen gefordert. Zudem regten sie eine baldige Friedenskonferenz an.
In einer 31 Punkte umfassenden Abschlusserklärung forderten die Teilnehmer am Samstag in Riad ein Ende der Waffenexporte an Israel. Sowie eine Untersuchung des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israel wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen.
12.53: Bei einem Angriff aus dem Libanon sind nach Angaben des israelischen Militärs in der Grenzregion mehrere Zivilisten verletzt worden. Die Streitkräfte reagierten mit Artilleriebeschuss auf den Ort, von dem die Attacke ausgegangen war. Das teilte die Armee am Sonntag mit.
10.36: Um das Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen wird nach Worten eines dort arbeitenden Arztes weiter heftig gekämpft.
«Wir können kaum die Patienten im Krankenhaus behandeln und sind mitten im Kriegsgebiet.» Das sagte der Mediziner der grössten Klinik des Küstenstreifens, Ahmed Muchallalati, am Sonntag dem Nachrichtensender Al-Dschasira. «Es gibt laufend Luftangriffe, und Drohnen kreisen in der Gegend des Krankenhauses.»
10.27: Israels Armee hat den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen am Sonntag ein neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden genannt.
Zudem soll ein Durchgang zwischen der grössten Klinik in Gaza und einer Verbindungsstrasse in Richtung Süden geschaffen werden. Das teilte die Armee am Sonntag auf der Plattform X mit.
WHO: Kontakt zu Spital-Mitarbeitern im Israel-Krieg verloren
09.46: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach eigenen Angaben den Kontakt zu Mitarbeitern des Schifa-Krankenhauses im heftig umkämpften Gazastreifen verloren.
Man gehe davon aus, «dass sich unsere Kontakte den Zehntausenden Vertriebenen angeschlossen haben und aus der Gegend fliehen». Dies teilte das Regionalbüro der WHO am Sonntagmorgen mit und rief erneut zu einem «sofortigen Waffenstillstand» auf.
05.30: Die Schiitenmiliz Hisbollah greift Israel im Grenzgebiet zum Libanon immer wieder an. Anführer Hassan Nasrallah hat in einer Rede gesagt, er wolle sich alle Optionen offen halten. Sollte die Miliz aber in den Krieg eintreten, droht Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit harten Folgen.
«Macht nicht den Fehler, in den Krieg einzusteigen. Das wäre der Fehler eures Lebens», sagte der Regierungschef. «Euer Einstieg in den Krieg wird das Schicksal des Libanons besiegeln.»
Verteidigungsminister Galant spricht davon, die Hisbollah «spielt mit dem Feuer». Teile der Luftwaffe seien nicht mehr mit dem Gazastreifen beschäftigt, die Flugzeugnasen seien nach Norden gerichtet. Die Bürger des Libanons müssten wissen, dass Beirut dasselbe Schicksal blühe wie Gaza, falls Nasrallah einen Fehler begehe.