Israel-Krieg: Soldaten zünden Lebensmittel in Gaza an
Videos aus dem Israel-Krieg zeigen, wie Soldaten Lebensmittel verbrennen – in einem Ort in Gaza, wo Menschen zu verhungern drohen.
Das Wichtigste in Kürze
- Israelische Soldaten zünden Lebensmittel an, plündern Häuser und teilen die Videos davon.
- Laut einer Menschenrechtlerin werden die Palästinenser entmenschlicht.
- Israel sei im Gazastreifen auf Rache aus, das begründe das Verhalten der Soldaten.
Seit bald zwei Monaten kämpft Israel im Gazastreifen gegen die Hamas. Die Kritik der internationalen Gemeinschaft wird immer lauter, auch wegen der hohen Todeszahlen, die die Hamas-Gesundheitsbehörden veröffentlichen. Verschiedene Videos, die Fehlverhalten israelischer Soldaten zeigen, dürften die Kritiker kaum besänftigen.
In einem Video, dass die Soldaten mutmasslich selbst gepostet haben, stehen sie vor einem Lastwagen mit Lebensmitteln. «Wir zünden das Licht an diesem dunklen Ort an und verbrennen ihn, bis keine Spur mehr zu sehen ist.» Dies sagt einer der Soldaten, während er die Lebensmittel in Brand steckt. Er und ein Kamerad grinsen dabei.
Laut eigenen Aussagen befinden sie sich in Schedschaija, einem Viertel in Gaza-Stadt. Hier, wie auch im restlichen Gazastreifen, ist die Versorgung der Zivilisten im Israel-Krieg schlecht, Organisationen warnen, dass Menschen verhungern könnten.
Es ist nicht das einzige Video, das zeigt, wie israelische Soldaten Eigentum und Zivilisten nicht respektieren. So gibt es Aufnahmen, wie sie private Häuser plündern, sich über fehlende Wasserversorgung lustig machen oder Muslime rassistisch beleidigen.
In weiteren Aufnahmen ist ein Soldat zu sehen, der in einem Laden im Norden des Gazastreifens randaliert. Er wirft die Gegenstände des Geschäfts auf den Boden und tritt darauf. Zum Schluss schlägt er die Köpfe von zwei Puppen ein.
Gegenüber CNN sagt die israelische Armee, sie habe Massnahmen ergriffen. Sie werde auch weiterhin handeln, um Fehlverhalten und Verhaltensweisen, die nicht mit der Moral und den Werten übereinstimmten, aufzudecken.
Menschenrechtlerin: «Tel Aviv ist im Israel-Krieg auf Rache aus»
Für Dror Sadot, die Sprecherin der israelischen Menschenrechtsorganisation B'Tselem, kommt das Verhalten der Soldaten nicht überraschend. Es sei nur ein Symptom eines viel grösseren Problems: «Es ist mehr als Respektlosigkeit und Achtlosigkeit, es ist Dehumanisierung.» Grund dafür sei die Art, wie die Politiker über Palästinenser redeten und nicht zwischen Zivilisten und Terroristen unterschieden.
Zudem sei Tel Aviv im Israel-Krieg nach dem Massaker der Hamas auf «Rache» aus, das sei «offensichtlich». Und deshalb sei es nicht verwunderlich, dass auch die Soldaten auf Rache aus seien und «Menschen und Eigentum demütigen».