Israel-Krieg: Hamas veröffentlicht erstes Video einer Geisel
Der Israel-Krieg hat auf beiden Seiten tausende Tote gefordert. Beobachter gehen davon aus, dass eine Bodenoffensive von Israel bevorstehen könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Im seit einer Woche dauernden Israel-Krieg sind schon über 3000 Menschen gestorben.
- Israel hat einen Umsiedlungsbefehl für den nördlichen Gazastreifen herausgegeben.
- Der Grund: Es steht eine Bodenoffensive bevor.
Am Morgen des 7. Oktobers begann der Israel-Krieg mit Raketen- und Bodenangriffen der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen. Über tausend Personen wurden getötet, tausende verletzt, die meisten davon Zivilisten. Mehr als 150 Menschen, darunter Kinder und Senioren, wurden verschleppt.
Israel reagierte mit massiven Gegenschlägen, wobei seither mittlerweile über 2500 Palästinenser gestorben sind und über 9000 verletzt wurden. Israel hat über 300'000 Reservisten mobilisiert und einen Umsiedlungsbefehl für den nördlichen Gazastreifen und Gaza-Stadt herausgegeben. Es wurde eine Bodenoffensive angekündigt.
In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Donnerstag können Sie im Ticker hier nachlesen.
23.25: Die islamistische Hamas hat erstmals ein Video mit einer mutmasslichen Geisel im Gazastreifen veröffentlicht. In einem am Montag verbreiteten Video sieht man, wie einer jungen Frau eine Wunde am Arm verbunden wird, anschliessend spricht sie direkt in die Kamera.
«Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Schoham», sagt die Frau in dem rund einminütigen Clip. Sie sei aktuell in Gaza und dort in einem Krankenhaus behandelt worden. «Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus», sagt sie weiter.
Unklar war, wo, wann und unter welchen Umständen das Video entstanden ist. Medienberichten zufolge soll es sich um eine Israelin handeln, die auch die französische Staatsangehörigkeit hat. Demnach wurde die Frau nach dem Massaker von Terroristen der Hamas im Süden Israels als vermisst gemeldet.
Zwischen 200 und 250 Menschen in Gazastreifen entführt
Ein Sprecher des militärischen Arms der Hamas hatte zuvor mitgeteilt, dass zwischen 200 und 250 Menschen in den Gazastreifen entführt worden sein sollen. 200 davon seien unter der Kontrolle von der Hamas, die restlichen Geiseln unter der Kontrolle von weiteren militanten Fraktionen in dem Küstenstreifen, sagte der Sprecher in einem Video.
Gleichwohl behauptete er, dass «Ausländer keine Gefangenen seien, sondern Gäste in Gaza». Sie würde freigelassen, «sobald die aktuellen Bedingungen enden». Demnach setze sich die Hamas für einen Gefangenaustausch ein.
Mindestens 22 der Entführten sollen bereits bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen.
22.36: Der Iran hat angesichts des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas seine Drohungen gegen den jüdischen Staat bekräftigt. «Wenn die zionistischen Verbrechen nicht sofort aufhören, werden neue Fronten für sie eröffnet werden», sagte Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian am Montagabend im Staatsfernsehen. «Stoppen Sie die Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, bevor es zu spät ist», sagte Amirabdollahian.
Der Aussenminister wies erneut eine direkte Verstrickung Irans zurück. «Wir geben den Widerstandskräften keine Befehle, sie treffen ihre eigenen Entscheidungen», sagte er. «Der Widerstand hat die Fähigkeit, langfristige Kriege mit dem Feind zu führen.» Gemeint sind damit Irans verbündete Gruppen, vor allem die Schiitenorganisation Hisbollah, die im Libanon nördlich von Israel grossen politischen Einfluss hat und militärisch als schlagkräftig gilt.
19.33: Bei Kampfhandlungen im Gaza-Streifen sind am Montag mehrere Familienangehörige eines beim Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) angestellten Palästinensers ums Leben gekommen. Aussenminister Ignazio Cassis sprach dem Mitarbeitenden sein tiefes Beileid aus, wie das EDA am Montagabend mitteilte.
Aus Daten- und Persönlichkeitsschutzgründen könnten keine weiteren Angaben gemacht werden, hiess es beim EDA auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA weiter. Laut dem Radio der italienischen Schweiz (RSI) kamen neben anderen Angehörigen des Mitarbeiters auch seine Frau und seine zwei Kinder bei dem Luftangriff auf das Wohnhaus der Familie ums Leben.
EU plant Luftbrücke nach Ägypten
19.11: Die EU plant eine Luftbrücke für Hilfsorganisationen im Gazastreifen. Die Flüge sollen noch diese Woche starten und beispielsweise Medikamente für die Hilfsorganisation Unicef nach Ägypten bringen, teilte die EU-Kommission in Brüssel am Montag mit. Von dort könnten die Hilfsgüter weiter in den Gaza-Streifen transportiert werden.
Auch die Vereinten Nationen sind bereit, Hilfe für Hunderttausende Palästinenserinnen und Palästinenser über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu bringen. Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel sei ein Flugzeug mit Hilfsgütern der Weltgesundheitsorganisation WHO angekommen, teilte das UN-Nothilfebüro Ocha am Montag mit.
18.05: Die israelische Armee hat bei einem gezielten Angriff einen hochrangigen Hamas-Geheimdienstler getötet. Wie das Militär gemäss «Focus» selbst mitteilt, handle es sich um den Leiter des Hamas-Geheimdiensts in Chan Junis.
Die Armee veröffentlichte auf X auch ein Video des Angriffs. Der Name des Mitglieds der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas wurde nicht genannt.
🚨 #Israel forces has reported the elimination of the head of #Hamas' general intelligence in Khan Yunis. 👀
— HumanDilemma (@HumanDilemma_) October 16, 2023
Follow and keep updated. pic.twitter.com/3UZA81BX0I
17.47: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit dem emiratische Präsident Mohammed bin Sajid gesprochen. Das Büro Netanjahus teilte am Montag mit, bei dem Telefonat am Vorabend sei es um «die regionalen Entwicklungen nach der mörderischen Attacke der Hamas auf Bürger Israels» gegangen.
Swiss stellt Flüge nach Beirut ein
17.30: Die Fluggeselltschaft Swiss hat sich wegen der Spannungen an der Grenze zu Israel entschieden, alle Flüge von und nach Beirut auszusetzen. Vorerst bis zum 28. Oktober sollen keine Swiss-Flugzeuge die libanesische Hauptstadt ansteuern.
«Die Sicherheit von Passagieren und Besatzungen hat für Swiss jederzeit oberste Priorität», heisst es in einer Mitteilung vom Montagabend. Insgesamt seien vier geplante Flüge betroffen, die Passagiere bekommen ihr Geld zurück.
17.13: US-Aussenminister Antony Blinken ist am Montag zum zweiten Mal binnen weniger Tage mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Israels Präsident Izchak Herzog zusammengekommen.
In dem Gespräch mit Netanjahu habe Blinken von seinen Gesprächen in der Region berichtet und ein Update zur Lage in Israel erhalten, teilte das Aussenministerium in Washington mit. Mit Netanjahu und Herzog habe er über den Schutz von Zivilisten und die Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln gesprochen.
17.00: An der israelisch-libanesischen Grenze ist es im Israel-Krieg erneut zu Feuergefechten gekommen. Die israelische Armee bestätigte den Beschuss aus dem Libanon, es gebe keine Berichte über Verletzte. Die israelische Armee haben mit Artilleriefeuer reagiert.
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah erklärte, sie habe fünf israelische Posten im Grenzgebiet angegriffen. Laut einer libanesischen Sicherheitsquelle wurde bei den Gegenangriffen der israelischen Armee auch ein Posten der libanesischen Armee getroffen.
14.32: Die deutsche Regierung geht davon aus, dass insgesamt rund 4000 Deutsche Israel inzwischen verlassen haben. Mit den Sonderflügen sowie Verbindungen per Fähre und Bus seien rund 3000 deutsche Staatsbürger nach Deutschland gebracht worden. Das sagte ein Sprecher des deutschen Aussenministeriums am Montag in Berlin.
14.00: Der Weltsicherheitsrat soll noch am Montagabend über einen brasilianischen Resolutionsentwurf zur Eindämmung der Gewalteskalation im Nahen Osten abstimmen. Es gilt als wahrscheinlich, dass auch ein konkurrierender russischer Text zur Abstimmung gestellt wird.
Die Entwürfe liegen der Deutschen Presse-Agentur vor. Brasilien verlangt neben dem Zugang für humanitäre Hilfe unter anderem, dass Israel seine Aufforderung zur Evakuierung der Zivilbevölkerung rückgängig macht. Das Land wird in diesem Zusammenhang allerdings nicht direkt genannt.
Eine Million Menschen in Süden des Gazastreifens geflohen
13.46: Laut der palästinensischen Journalistengewerkschaft wurden bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen elf Journalisten getötet. 20 weitere seien verletzt worden, so die Gewerkschaft. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
13.43: Etwa eine Million Menschen ist nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths vom nördlichen Gazastreifen in den Süden geflohen. Seine wichtigstes Anliegen sei es deshalb, Hilfsgüter in den palästinensischen Küstenstreifen zu bringen.
Tiktok löscht Tausende Videos wegen Israel-Krieg
13.22: Tiktok hat vor dem Hintergrund des Israel-Kriegs eine halbe Million Videos innerhalb einer Woche gelöscht. Die Schritte seien wegen Verstosses gegen die Nutzungsrichtlinien erfolgt, erklärte das Unternehmen am Sonntag in seinem Blog.
EU-Digitalkomissar Thierry Breton hatte Tiktok in der vergangenen Woche wegen der Verbreitung von Falschinformationen im Zusammenhang mit dem Krieg verwarnt. Die Plattform werde missbraucht, «um illegale Inhalte und Falschinformationen in der EU zu verbreiten», kritisierte er.
Rakete auf Tel Aviv abgeschossen
12.38: Mitglieder des bewaffneten Hamas-Arms haben am Montag nach eigenen Angaben eine weitere Rakete auf die israelische Küstenstadt Tel Aviv abgefeuert. Im Stadtzentrum war eine dumpfe Explosion zu hören, es gab aber keinen Raketenalarm.
Die Al-Kassam-Brigaden schrieben bei Telegram, es handele es sich um eine Reaktion auf «Massaker» an Zivilisten durch Israel.
12.31: Seit Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel ist die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen auf 2750 gestiegen.
Weitere 9700 Menschen seien verletzt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, am Montag mit.
Israel sieht sich in der Lage für Krieg an mehreren Fronten
11.31: Israel reagiere entschlossen auf jeden Angriff auf sein Gebiet, so Armeesprecher Daniel Hagari. Die israelische Armee sei in der Lage, sich mit zwei oder mehr Fronten auseinanderzusetzen.
Hauptziel sei gegenwärtig der Gazastreifen. Man bewahre aber Kräfte für mögliche weitere Auseinandersetzungen. Angesichts mehrerer Angriffe der proiranischen Hisbollah-Miliz auf sein Grenzgebiet hat Israel die Truppen an der Nordgrenze verstärkt. «Wenn die Hisbollah den Fehler macht, uns auf die Probe zu stellen, wird die Antwort tödlich sein», sagte Hagari.
Treibstoff-Reserven in Gaza-Spitälern gehen zur Neige
10.56: Inmitten der Massenflucht vom Norden in den Süden des Gazastreifens gehen laut UN-Helfern lebenswichtige Versorgungsgüter zur Neige.
Die Spitäler des palästinensischen Küstenstreifens verfügten nur noch über Treibstoffreserven für 24 Stunden, um Notfallgeneratoren zu betreiben. Das berichtete das Nothilfebüro der Vereinten Nationen (OCHA) in der Nacht auf Montag. Ein Stillstand der Generatoren würde Tausende Patienten in «unmittelbare Gefahr» bringen, hiess es im jüngsten Lagebericht der Organisation.
10.45: Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz wird in Kürze nach Israel reisen. Das erfuhr die Deutsche Presse Agentur am Montag, nachdem zuvor die «Bild»-Zeitung darüber berichtet hatte. Er will mit seinem Besuch ein Zeichen der Solidarität setzen.
10.36: Bisher war man von 150 nach Gaza verschleppten israelischen Geiseln ausgegangen. Nun korrigiert das israelische Militär die Zahl nach oben: 199 Geiseln werden wohl in Gaza festgehalten. Viele von ihnen sollen ältere Personen, Frauen und Kinder sein.
Ein Armeesprecher sagt in Bezug auf die geplante Bodenoffensive: «Unsere Angriffsziele basieren auf Geheimdienstinformationen.» Man wisse genau, was man dort angreife, nämlich Infrastruktur der dort herrschenden Hamas und ranghohe Mitglieder der Organisation.
Er bekräftigte gleichzeitig, die Hamas hindere Menschen daran, sich in den Süden des Gazastreifens in Sicherheit zu begeben. «Leider missbraucht die Hamas ihre Bevölkerung als Schutzschilde, und es werden Zivilisten getötet.»
Israel: «Keine Möglichkeit, mit Monstern zu verhandeln»
09. 43: Israel hat Berichte über eine angeblich geplante Feuerpause mit der Hamas dementiert. «Es gibt keine Waffenruhe», teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.
Zuvor hatte es Berichte über eine mehrstündige Feuerpause gegeben. Diese solle die Ausreise ausländischer Staatsbürger nach Ägypten sowie die Einfuhr von Hilfsgütern über den Rafah-Grenzübergang ermöglichen.
09.30: Ein Mediensprecher des israelischen Aussenministeriums hält am Montagmorgen eine Pressekonferenz. Über die geplante Bodenoffensive sagt Lior Haiat: «Unser Ziel ist es, die Kontrolle der Hamas im Gazastreifen zu stoppen und zu beenden. Wir können nicht in einer Realität leben, in der diese Monster direkt neben uns wohnen.»
Dabei sei die Freilassung der nach Gaza verschleppten Geiseln eines der wichtigsten Ziele. «Es gibt keine Möglichkeit, mit diesen Monstern zu verhandeln», hält Haiat fest.
Israel evakuiert Orte bei Grenze zu Libanon
08.36: Orte in bis zu zwei Kilometer Entfernung zum Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon sollen evakuiert werden. Grund dafür sind die wiederholten Angriffe der proiranischen Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon auf Israel.
Das Büro des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant teilte am Montag mit, dies betreffe 28 Ortschaften an Israels Nordgrenze. Die Einwohner sollten auf Staatskosten in Sicherheit gebracht und in Gästehäusern untergebracht werden.
08.29: Israels Armee hat nach eigenen Angaben bei den Angriffen im Gazastreifen bereits sechs ranghohe Mitglieder der Hamas getötet. Ein Armeesprecher teilte am Montag mit, darunter seien sowohl Mitglieder des militärischen als auch des politischen Flügels.
In der Mitteilung wurden zwei Kommandeure terroristischer Einheiten genannt, die an dem Massaker in Israel beteiligt gewesen waren. «Auch solche, die Babys in unseren Schlafzimmern getötet haben», seien darunter.
Bislang schwerste Angriffe auf Gazastreifen
07.57: Hunderttausende Palästinenser suchen im Süden des Gazastreifens Schutz vor der erwarteten israelischen Bodenoffensive. Währenddessen bombardiert Israels Luftwaffe nach eigenen Angaben weiter Hamas-Ziele.
In den vergangenen 24 Stunden seien die Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt worden. Dies gab das israelische Militär am frühen Montagmorgen bekannt. Wie die Nachrichtenseite Ynet unter Berufung auf Palästinenser berichtete, handelte es sich um die bislang schwersten Angriffe im Israel-Krieg.
04.43: In einem Interview bekräftigte US-Präsident Biden seine Unterstützung für Israels Verteidigungskrieg. Allerdings liess er sich auch eine gewisse Zurückhaltung anmerken. Die Hamas-Terroristen und ihre Strukturen müssten ausgelöscht werden, sagte er im Interview mit CBS.
Dennoch würde es Biden nach eigenen Angaben für einen «grossen Fehler» halten, Gaza gänzlich zu besetzen. Eine eigene Verwaltung und perspektivisch ein Staat für Palästinenser sei weiterhin das Ziel seiner Diplomatie, betonte der US-Präsident.
Biden zieht laut US-Medien übrigens eine Reise nach Israel in den kommenden Tagen in Betracht. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu habe Biden während eines Telefonats am Samstag nach Israel eingeladen, hiess es. Die endgültige Entscheidung über eine Reise sei aber noch nicht getroffen, hiess es weiter.
600'000 Menschen in Gaza bisher im Süden
03.23: Aus Angst vor Israels erwarteter Bodenoffensive im Gazastreifen suchen Hunderttausende Palästinenser unter katastrophalen Bedingungen Schutz im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens.
Nach mehreren Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung hätten sich dort inzwischen mehr als 600'000 Menschen hinbegeben. Das teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag mit.
Die Versorgung der dicht gedrängten Menschenmassen ist jedoch dramatisch. Wenigstens Wasser sollen sie wieder bekommen. Das kündigte Israels Energieminister Israel Katz am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter) an.
01.38: UN-Generalsekretär Antonio Guterres (74) sieht den Nahen Osten angesichts der Hamas-Terrorangriffe «am Rande des Abgrunds». Er erneuerte seine Forderung an Hamas alle Geiseln sofort freizulassen. In Bezug auf Israel forderte er, rasche humanitäre Hilfe für die Zivilisten im Gazastreifen zu ermöglichen.
Israel-Krieg: Abbas distanziert sich von Hamas
00.55: Die Taten und die Politik der Hamas repräsentieren nach den Worten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nicht das palästinensische Volk. Er lehne die Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten ab, betonte Abbas, der die Automiebehörde im Westjordanland leitet.
Abbas sprach demnach am Sonntag am Telefon mit Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Er forderte alle Beteiligten auf, Gefangene freizulassen.
Abbas sprach sich demnach auch für einen friedlichen Widerstand aus, um die Besatzung Israels zu beenden. Die «israelische Aggression» gegen das palästinensische Volk müsse gestoppt werden, betonte er zugleich.
23.15: Bei den Gegenangriffen der israelischen Armee sind im Gazastreifen palästinensischen Angaben zufolge mehr als 1000 Menschen unter Trümmern verschüttet worden. Darunter seien Verletzte und Tote, teilte der Zivilschutz im Gazastreifen am Sonntag mit. Viele seien auch 24 Stunden nach Bombenangriffen noch lebend unter zerstörten Gebäuden geborgen worden, hiess es weiter.
Israel-Krieg: Wetter nicht Grund für Verschiebung der Offensive
22.35: Ungünstiges Wetter ist nach Aussage eines israelischen Armeesprechers nicht der Grund für die Verschiebung der Bodenoffensive. «Nein, absolut nicht», sagte Arye Sharuz Shalicar, einer der Sprecher der israelischen Armee, am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Anne Will».
Er deutete an, dass einer der Hauptgründe sei, dass noch mehr palästinensische Zivilisten den Süden des Gazastreifens erreichen sollten. Damit sie bei einer Bodenoffensive im Israel-Krieg im Norden des Küstenstreifens nicht in Gefahr geraten.
Shalicar warb dafür, dass noch mehr Druck auf Ägypten ausgeübt werden solle, Flüchtende an der eigenen Grenze zum Gazastreifen aufzunehmen. «Uns liegt nichts daran, unschuldige Menschen – ganz besonders nicht Frauen oder Kinder oder alte Menschen – zu verletzen. Uns liegt daran, dass wir die Hamas vernichten wollen, sie bestrafen wollen für diese Tat vom letzten Samstag.»