Israel-Ticker: Knapp 70 Lastwagen mit Hilfsgütern angekommen
Im Israel-Krieg gehen die Kämpfe nach der Feuerpause intensiv weiter. Israel ist in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen. Alle Neuigkeiten hier im Ticker.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel ist im Krieg in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen.
- Laut palästinischen Angaben sind über 15'000 Menschen getötet worden.
- Die Hamas und weitere Gruppierungen halten weiterhin über 100 Geiseln fest.
Nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel mit über 1200 Toten am 7. Oktober lancierte Tel Aviv eine Gegenoffensive auf den Gazastreifen. Dadurch verlor die Hamas die Kontrolle über das Gebiet, mehrere hochrangige Mitglieder wurde getötet. Auch Tausende Zivilisten sind gestorben, was zu Kritik am israelischen Vorgehen führt.
Nach einer einwöchigen Feuerpause, in der Gefangene ausgetauscht wurden, gehen die Kämpfe weiter. Israel ist in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen und hat die grösste dortige Stadt Chan Junis eingekesselt.
In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Mittwoch können Sie im Ticker hier nachlesen.
21.31: Neue Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung sind nach Angaben von Helfern am Donnerstag im Gazastreifen eingetroffen. 69 Lastwagen mit Hilfsgütern seien über den Grenzübergang Rafah in das abgeriegelte Küstengebiet gefahren, teilte der Palästinensische Rote Halbmond auf X mit. Die Laster seien mit lebenswichtigen Vorräten beladen gewesen.
20.59: Israelische Medien haben am Donnerstag Bilder von Dutzenden im Gazastreifen festgenommenen Palästinensern in Unterhosen veröffentlicht. Die Identität der Männer war zunächst unklar.
Nach dem israelischen Militärsprecher Daniel Hagari seien die Viertel Dschabalia und Schedschaija «Hochburgen von Terroristen und wir kämpfen gegen sie».
Israel-Krieg: Verbliebene aus Tunnelschächten werden verhört
Es werde untersucht, wer in diesen Gebieten verblieben sei, aus Tunnelschächten oder aus Gebäuden komme. Damit soll geklärt werden, «wer Verbindungen zur Hamas hat und wer nicht». Man nehme alle fest und verhöre sie.
18.47: Frankreich will wie bereits die USA Schritte gegen extremistische israelische Siedler unternehmen. Die Gewalt, die von Siedlergruppen gegen Palästinenser im Westjordanland ausgeübt werde, verurteile Frankreich scharf, teilte das Aussenministerium in Paris am Donnerstag mit.
Diese Gewalt müsse aufhören und es liege in der Verantwortung Israels, dafür zu sorgen und die Täter zu verfolgen. Frankreich erwäge Einreiseverbote und das Einfrieren von Vermögenswerten auf nationaler, aber auch auf europäischer Ebene. Zunächst müsse jede einzelne Person identifiziert werden, gegen die sich Sanktionen richten sollten, diese Arbeit sei im Gange.
17.52: Bei den israelischen Bodeneinsätzen im Gazastreifen ist der Sohn von Ex-Generalstabschef Gadi Eisenkot getötet worden, der Israels Kriegskabinett angehört.
Die israelische Armee teilte am Donnerstag mit, der 25-Jährige Soldat einer Kommandoeinheit sei bei Kämpfen im Norden des Küstengebiets ums Leben gekommen.
Israel-Krieg: IWF warnt vor wirtschaftlichen Folgen
17.51: Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt angesichts des Gaza-Kriegs vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen für die unmittelbare Region. So könne zum Beispiel der Tourismus in den Nachbarländern zurückgehen, es gebe auch das Potenzial für höhere Öl- und Gaspreise, sagte IWF-Kommunikationsdirektorin Julie Kozack am Donnerstag.
Gleichzeitig könne es «Störungen auf den Finanzmärkten» und «Unterbrechungen der regionalen Handelswege» geben. Diese könnten höhere Handelskosten zur Folge haben, so Kozack. Sie betonte, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen aus globaler Sicht bisher «relativ in Grenzen» hielten.
Allerdings sei die Lage «höchst ungewiss». Die Wirtschaften von Israel, dem Westjordanland und Gaza würden «natürlich am stärksten betroffen sein», sagte Kozack weiter. «Aber die endgültigen Auswirkungen werden von der Dauer und Intensität des Konflikts abhängen.» Sie betonte ausserdem, dass der IWF «schockiert und traurig über die humanitäre Situation und den Verlust von Menschenleben» in diesem Konflikt sei.
16.44: Israels Militär setzt seine Kämpfe gegen die Hamas in der grössten Stadt des südlichen Gazastreifens fort. Dutzende Stellungen der Terroristen seien in Chan Junis angegriffen worden, teilte die Armee am Donnerstag mit.
Auch im Norden des Küstengebiets gebe es weiter Kämpfe. In Dschabalia hätten Soldaten ein Militärgelände der Hamas angegriffen und dabei ebenfalls mehrere Terroristen getötet. Auf dem Areal fand das Militär eigenen Angaben nach Tunnel und Waffen. Auch Israels Marine habe wieder Hamas-Stellungen im Gazastreifen beschossen.
Hamas feuert im Israel-Krieg weiterhin Raketen ab
11.52: Die Hamas hat nach Angaben der israelischen Armee aus einer als «humanitären Zone» ausgewiesenen Gegend im Süden des Gazastreifens mehrere Raketen Richtung Israel abgefeuert. In der Nähe der Orte, von denen aus die Angriffe der Islamisten ausgingen, stehen Zelte geflüchteter Zivilisten, wie das Militär am Donnerstag mitteilte.
Auch Einrichtungen der Vereinten Nationen gebe es in dem Gebiet namens Al-Mawasi am Mittelmeer unweit der Grenze zu Ägypten.
Die Hamas habe von dort aus am Mittwochnachmittag unter anderem zwölf Raketen auf die israelische Stadt Beerscheba im Süden Israels abgeschossen. Israelische Medien meldeten einen Raketeneinschlag dort auf einem Parkplatz, der Schäden verursacht habe. Berichte über Verletzte gab es nicht. Nach Angaben der Armee landete ein fehlgeleitetes Geschoss aus Al-Mawasi am Mittwoch auch im Gazastreifen selbst. Es habe dort Zivilisten gefährdert.
Israel setzt Angriffe trotz Kritik fort
09.20: Israels Militär setzt seine Kämpfe gegen die Hamas in der grössten Stadt des südlichen Gazastreifens fort. Dutzende Stellungen der Terroristen seien angegriffen worden, teilte die Armee am Donnerstag mit. Auch im Norden des Küstengebiets gebe es weiter Kämpfe.
In Dschabalia hätten Soldaten ein Militärgelände der Hamas angegriffen und dabei ebenfalls mehrere Terroristen getötet. Auf dem Areal fand das Militär eigenen Angaben nach Tunnel und Waffen. Auch Israels Marine habe wieder Hamas-Stellungen im Gazastreifen beschossen.
08.10: Die Vereinigten Arabischen Emirate haben im UN-Sicherheitsrat einen neuen Resolutionsentwurf mit der Forderung nach einem Waffenstillstand vorgelegt. «Die Vereinigten Arabischen Emirate rufen zur dringenden Annahme einer Resolution für einen humanitären Waffenstillstand und haben eben einen Entwurf beim UN-Sicherheitsrat eingereicht», teilte die Ständige Vertretung des Golfstaats am Donnerstag per Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit.
Die Situation im Gazastreifen seien katastrophal und beinahe unumkehrbar. «Wir können nicht warten. Der Rat muss entschlossen handeln mit der Forderung nach einem humanitären Waffenstillstand», so die Mitteilung weiter. Ähnliche Vorstösse waren bislang am Widerstand der USA gescheitert.
Chan Junis umzingelt
06.33: Israels Armee hat die grösste Stadt im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben nun eingekesselt und das Haus des Gaza-Chefs der islamistischen Hamas umstellt. Jihia al-Sinwar könne fliehen, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, «aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden».
Während in Chan Junis, die als Hochburg der Hamas gilt, der erbitterte Häuserkampf weitergeht, forderte UN-Generalsekretär António Guterres den Weltsicherheitsrat in einem seltenen Schritt zur Abwendung einer humanitären Katastrophe in dem Küstengebiet auf.
03.15: Tel Aviv kommt den USA nach, die gefordert haben, im Israel-Krieg mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen kommen zu lassen. Unter anderem wurde laut Berichten gefordert, dass die tägliche Lieferung von 60'000 Litern Treibstoff verdoppelt oder verdreifacht werde.
Nun hat das Sicherheitskabinett einer entsprechenden Empfehlung des Kriegskabinetts zugestimmt. Man erhöhe die erlaubte Mindestmenge an Treibstoff. Dies sei notwendig, «um einen humanitären Zusammenbruch und den Ausbruch von Epidemien zu verhindern». Unklar war zunächst, um wie viel die Treibstoffmenge konkret erhöht werden soll.