Japan hebt erstmals Evakuierungsanordnung für Ort mit Akw Fukushima auf

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Japan,

Japan wird nach Regierungsangaben erstmals eine Evakuierungsanordnung für einen der beiden Orte aufheben, in denen das Atomkraftwerk Fukushima liegt.

Geigerzähler in Okuma
Geigerzähler in Okuma - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Teile von Ort Okuma sollen am 10. April freigegeben werden.

Die Anordnung solle am 10. April für Teile der Stadt Okuma aufgehoben werden, sagte Regierungsvertreter Yohei Ogino am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Bewohner könnten dann zurückkehren, es gebe keine Beschränkungen etwa für Kinder oder ältere Menschen.

Okumas Bürgermeister Toshitsuna Watanabe sprach nach Angaben eines städtischen Beamten von einem «sehr begrüssenswerten Schritt». Acht Jahre nach der Atom-Katastrophe könne nun der Wiederaufbau in Angriff genommen werden.

In Fukushima hatte sich nach dem schweren Erdbeben und einem Tsunami mit mehr als 18.000 Toten im März 2011 das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 ereignet. Weil das Kühlsystem ausfiel, kam es in drei der sechs Reaktoren zur Kernschmelze. Das Gebiet in einem weiten Umkreis wurde radioaktiv verseucht und unbewohnbar. Okuma und der angrenzende Ort Futaba sind seitdem Geisterstädte.

Japan verfolgt ein strenges Programm zur Dekontaminierung. Für viele Gegenden wurden die Sperrungen aber inzwischen wieder aufgehoben. Einer Umfrage japanischer Medien vom Februar zufolge sind 60 Prozent der Bewohner in der Fukushima-Region allerdings weiterhin besorgt wegen der Verstrahlung. Im Februar gab es noch 52.000 Vertriebene - unter ihnen auch viele, die sich weigern zurückzukehren.

Bislang gibt es zwar keine offiziell registrierten Todesfälle durch die Verstrahlung, allerdings gab die Regierung im vergangenen Jahr erstmals den Krebstod eines Mannes bekannt, der an den Dekontaminierungsarbeiten nach dem Atomunglück beteiligt war.

Offiziellen Angaben zufolge starben in der Folge der Katastrophe mehr als 3700 Menschen - die meisten aus Fukushima - an Krankheiten oder weil sie sich das Leben nahmen.

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