Keine Spur von Überlebenden nach Katastrophe im Mittelmeer
Nach dem schweren Bootsunglück mit vermutlich mehreren Hundert Toten im Mittelmeer fehlt von weiteren Überlebenden oder Todesopfern weiterhin jede Spur.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Mittelmeer ist am Mittwoch ein Fischkutter mit mehreren hundert Menschen gesunken.
- 104 Personen konnten gerettet werden.
- Die Suche nach den Vermissten geht weiter.
Trotz der äusserst geringen Hoffnungen auf Erfolg wird die Suche nach den Verunglückten bei Windstärke sechs fortgesetzt. Dies teilte die griechische Küstenwache vier Tage nach dem Unglück am Sonntag in Piräus mit. Ein völlig überfüllter Fischkutter war in internationalen Gewässern untergegangen.
Nach offiziellen Angaben haben 104 Menschen überlebt. 78 Leichen wurden geborgen. Die Zahlen sind seit Mittwoch, dem Tag des Unglücks, unverändert.
There are still more questions than answers around the #shipwreck off #Greece.
— Renata Brito (@RenataBritoAP) June 17, 2023
Missing are the crucial testimonies of survivors as they have been kept away from media.
But here is a timeline based on reports by Coast Guard, activists and other vessels.
https://t.co/ypu77GTmN4
An der Suche beteiligt waren auch eine Fregatte der griechischen Kriegsmarine und ein Hubschrauber der Küstenwache. Vorbeifahrende Schiffe wurden aufgefordert, Ausschau zu halten.
Der mit 500 bis 700 Migranten besetzte Fischkutter war auf dem Weg aus Libyen nach Europa gesunken. Viele Menschen befanden sich der Küstenwache zufolge unter Deck und wurden mit dem Boot in die Tiefe gerissen.
Unglück an der tiefsten Stelle des Mittelmeers
Der Unglücksort rund 50 Seemeilen südwestlich der Halbinsel Peloponnes liegt genau über dem Calypsotief. Hierbei handelt es sich mit mehr als 5000 Metern die tiefste Stelle des Mittelmeers. Möglicherweise wird der Fischkutter nie geborgen.
Neun Ägypter wurden als mutmassliche Schleuser festgenommen. Am Montag sollen sie dem Staatsanwalt vorgeführt werden. Athen vermutet, dass die Festgenommenen Schleuser «niedrigen Ranges» sind.
Die Drahtzieher sollen ihren Sitz in Ägypten haben, weitere Schleuser werden in Italien vermutet. Die Bande soll, laut Küstenwache in Piräus, in den vergangenen Monaten 18 solche Überfahrten aus Nordafrika nach Italien organisiert haben.