Kim Jong-un weint live um Nordkoreas Geburtenrate
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist traurig: Die Geburtenrate sank in den vergangenen Jahren so stark, dass dem Land bald die Jungen ausgehen könnten.
Das Wichtigste in Kürze
- In den vergangenen Jahrzehnten sank die Geburtenrate in Nordkorea stark.
- Deswegen könnte der Staat schon bald in eine Zwickmühle geraten.
- Machthaber Kim Jong-un bat Frauen deshalb weinend um ihre Hilfe.
Die Tränen fliessen Kim Jong-un über die Wangen, er schluchzt ins Mikrofon: Die sinkende Geburtenrate in Nordkorea macht ihm zu schaffen.
Bei einem nationalen Treffen der Mütter drückt er seine Sorgen aus. Gleichzeitig will er die Frauen des Landes dazu motivieren, sich wieder der Fortpflanzung zu widmen.
Kim Jong-un bittet Mütter unter Tränen um Zusammenarbeit
Das kommt bei seinem Publikum scheinbar gut an: Dort sitzen bunt gekleidete Frauen, die offiziell als Mütter bezeichnet werden. Gleich wie Kim Jong-un zücken auch sie ihre Taschentücher und tupfen damit ihre Augenwinkel trocken.
In seiner Rede betont der Machthaber die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit mit den Müttern des Landes: Der Rückgang der Geburtenzahlen muss gestoppt, eine gute Kinderbetreuung gewährleistet werden. «Diese Probleme sollten gemeinsam gelöst werden», zitierten ihn die Staatsmedien laut «Bild» am Montag.
Allerdings nannte Kim keine konkreten Zahlen zur aktuellen Fruchtbarkeitsrate des Landes. Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen schätzt jedoch, dass diese Rate für 2023 bei 1,8 liegt. Die Bevölkerungszahl sollte aktuell etwa 26 Millionen Einwohner betragen.
Nordkoreas demografische Herausforderung
Die Fruchtbarkeitsrate gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Durchschnitt in ihrem Leben zur Welt bringt. Diese Zahl ist auch abhängig von der altersspezifischen Geburtenrate, die während ihrer fruchtbaren Jahre konstant bleiben muss. In hoch entwickelten Ländern müsste diese Rate bei etwa 2,1 liegen, damit die Bevölkerung ohne Zuwanderung nicht schrumpft.
Zum Vergleich: In Deutschland liegt diese Zahl seit 1970 unter dem Bestandserhaltungsniveau und erreichte 2022 mit 1,46 den niedrigsten Stand seit 2013. In Nordkorea stellt die niedrige Fruchtbarkeitsrate ein grosses Problem dar: Aufgrund der Abschottung des Landes gibt es keinen Zuwachs vom Ausland.