Kreml

Kritiker beklagen mehr Kreml-Propaganda in russischen Schulen

Keystone-SDA
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Russland,

Zum Beginn des neuen Schuljahres in Russland rechnen Experten mit einer deutlich stärkeren staatlichen Indoktrinierung von Kindern.

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Diese Archiv-Aufnahme aus dem Jahr 2005 zeigt Mädchen, wie sie während einer Unterrichtsstunde im Kadetteninternat in Moskau lernen, Kalaschnikow-Gewehre zu zerlegen und wieder zusammenzubauen. - keystone

Der Unterrichtsanteil, der sich als «Propaganda der Ideen des Kremls» werten lasse, werde sich in diesem Schuljahr auf etwa 1300 Stunden verdoppeln. Das schrieb das Portal «Agentstwo», in dem oppositionsnahe russische Journalisten zusammenarbeiten.

Kremlchef Wladimir Putin hatte schon mehrfach gefordert, dass Schulen Kinder möglichst früh und intensiv zu Patrioten erziehen sollen. Erziehung zu kritischem Denken ist dagegen nicht gefragt.

«Agentstwo» hat nach eigenen Angaben die Summe der Schulstunden addiert, in denen die Position des Kremls zu verschiedenen Themen wie Geschichte, Krieg in der Ukraine bis hin zu konservativen Familien- und gesellschaftlichen Werten vorangetrieben wird. Der Anteil dieser Stunden am Lehrplan könne von Klasse zu Klasse variieren, doch mehr als 1300 der 11'000 Schulstunden könnten für Propaganda genutzt werden, schrieb das Portal.

Militarisierung des Unterrichts

Experten beklagen seit längerem eine Militarisierung des Unterrichts. Die Erhöhung der Schulstunden ergibt sich «Agentstwo» zufolge unter anderem durch das Modul «Militärische Ausbildung. Grundlagen des militärischen Wissens». Es wird im Fach Grundlagen der Sicherheit und Verteidigung des Heimatlandes unterrichtet. Kinder trainieren laut Medienberichten vielfach das Aufsetzen von Gasmasken oder das Auseinandernehmen und Zusammensetzen von Kalaschnikow-Sturmgewehren. Sie hören sich auch Vorträge von Soldaten an.

Auf die Lage an den Schulen wies auch das britische Verteidigungsministerium am Dienstag hin. Der Unterricht ziele darauf ab, eine stärker militarisierte und sicherheitsorientierte Gesellschaft zu schaffen, schrieb das Ministerium in seinem täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg auf der Plattform X. Die neue Jugendstrategie solle etwa das Ansehen des Militärdienstes erhöhen, Patriotismus vermitteln und Jugendliche auf den Militärdienst vorbereiten.

Kommentare

User #4764 (nicht angemeldet)

Die Effizienz von Staatspropaganda liegt bei uns bei guten 62%.

User #4664 (nicht angemeldet)

Eine wehrhafte Jugend ist strategisch gesehen vielleicht gar nicht das Dümmste!

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