Landebahn geräumt: Erste Hilfsflüge für Tonga ab Donnerstag möglich
Ab Donnerstag können Hilfsflugzeuge wieder auf Tonga landen. Die Landebahn wurde nach dem verheerenden Vulkanausbruch von der Asche geräumt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit dem verheerenden Vulkanausbruch in Tonga, konnten keine Flugzeuge mehr landen.
- Die Landebahn wurde jetzt von der Asche befreit und ab Donnerstag kann Hilfe landen.
- Auch die internationale Kommunikation konnte teilweise wiederhergestellt werden.
Erste gute Nachrichten seit dem Vulkanausbruch vor der Küste Tongas: Ab Donnerstag könnten die ersten Hilfsflüge in dem Pazifikstaat landen.
Die Landebahn des Flughafens auf der Hauptinsel Tongatapu sei wieder freigeräumt, sagte UN-Krisenkoordinator Jonathan Veitch am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Auch die internationale Kommunikation wurde teilweise wiederhergestellt.
Der Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha'apai am Samstag war einer der schwersten seit Jahrzehnten. In weitem Umkreis im Pazifik gingen Asche und saurer Regen nieder. Die Eruption führte zu Tsunamiwellen, die noch an weit entfernten Küsten von Japan bis in die USA registriert wurden. Das ganze Ausmass der Verheerungen war auch am Mittwoch unklar.
Die mit der Lage sichtlich überforderte Regierung sprach von einer «noch nie dagewesenen Katastrophe». Sie bestätigte UN-Angaben, wonach eine bis zu 15 Meter hohe Welle mehrere Inseln traf, darunter auch die Hauptinsel Tongatapu. Auf einigen abgelegenen Inseln seien fast alle Häuser zerstört. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.
Trinkwasser und Lebensmittel sind dringen benötigt
Praktisch alle 100'000 Einwohner Tongas sind demnach betroffen. Die Vulkanasche und das Salzwasser des Tsunamis beeinträchtigten die Wasserversorgung, die Bevölkerung ist dringend auf Trinkwasser und Lebensmittel angewiesen. Katie Greenwood von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften warnte bereits vor der «wachsenden Gefahr von Cholera und Durchfall».
Hilfsflüge konnten zunächst nicht in Tonga landen. Die Landebahn des Flughafens auf der Hauptinsel Tongatapu war mit einer bis zu zehn Zentimeter hohen Ascheschicht bedeckt. Inzwischen sei die Landebahn aber freigeräumt, sagte UN-Krisenkoordinator Veitch. Ab Donnerstag könnten erste Hilfsflüge aus Australien und Neuseeland eintreffen.
Ab Freitag könnten auch zwei Marineschiffe aus Neuseeland mit Wasservorräten und einer Entsalzungsanlage in dem Archipel eintreffen. Ein australisches Schiff mit Hubschrauber-Landeplätzen sollte in Kürze zu der rund fünftägigen Fahrt nach Tonga aufbrechen. Tongas Regierung schickte bereits erste Schiffe mit medizinischem Personal, dringend benötigten Vorräten und Zelten in die am schlimmsten betroffenen Gebiete.
Die Kommunikation ist teilweise wieder hergestellt
Bei dem Vulkanausbruch wurde auch ein wichtiges Unterwasserkommunikationskabel unterbrochen, das Tonga mit dem Rest der Welt verbindet. Nachrichten von der Insel konnten fast nur über Satellitentelefone der ausländischen Botschaften übermittelt werden.
Die Kommunikation wurde am Mittwoch allerdings teilweise wiederhergestellt: Der lokale Netzbetreiber Digicel berichtete, dass er über Satellitenschüsseln vor Ort wieder ein 2G-Netz aufbauen konnte. Auch internationale Telefonanrufe seien wieder möglich.
Bis das Unterwasserkabel wieder repariert ist, wird es aber nach Angaben des neuseeländischen Aussenministeriums einige Zeit dauern. Die US-Kabelfirma SubCom habe mitgeteilt, dass es «mindestens vier Wochen» dauern werde, bis die Verbindung zur Aussenwelt wiederhergestellt sei. Das berichtete das Ministerium. Demnach wurde das Kabel an zwei Stellen durchtrennt: Die eine Bruchstelle befindet sich 37 Kilometer vor der Küste, die andere in der Nähe des Hunga Tonga-Hunga Ha'apai.