Leichen getöteter Helfer aus Gaza nach Ägypten überführt

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Ägypten,

Nach einem tödlichen Angriff Israels auf ausländische Helfer im Gazastreifen wurden sechs der sieben Leichen nach Ägypten gebracht.

Eine Person trägt den Ausweis eines der bei einem israelischen Luftangriff getöteten Mitglieder der Hilfsorganisation World Central Kitchen vor dem Leichenschauhaus des Mohammed Yousef al-Najar-Krankenhauses in Rafah im südlichen Gazastreifen. Foto: Mohammed Talatene/dpa
Ausweis eines der bei einem israelischen Luftangriff getöteten Mitglieder der Hilfsorganisation WCK. - sda - Keystone/dpa/Mohammed Talatene

Nach Israels tödlichem Angriff auf ausländische Helfer im Gazastreifen sind sechs der sieben Leichen nach Ägypten überführt worden. Das berichtete der staatsnahe Fernsehsender Al-Kahira News am Mittwoch. Krankenwagen hätten die Leichen aus Gaza über den Übergang Rafah nach Ägypten gebracht.

Die Leichen der aus Grossbritannien, Polen und Australien stammenden Todesopfer sowie eines US-Kanadiers sollten in ihre Heimatländer überführt werden. Die Leiche des palästinensischen Fahrers wurde an dessen Familie zur Bestattung in Gaza übergeben. Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hiess es, dass Vertreter der jeweiligen Botschaften die Leichen zunächst in Kairo in Empfang nehmen sollten. Danach sei die Überführung über den Flughafen der ägyptischen Hauptstadt geplant.

Angriff als «schwerer Fehler» bezeichnet

Am Dienstag waren bei einem Luftangriff der israelischen Armee sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen (WCK) getötet worden. Die Fahrzeuge waren mit dem Logo der Organisation gekennzeichnet. Israels Generalstabschef Herzi Halevi bezeichnete den Angriff als «schweren Fehler», der nicht hätte passieren dürfen.

Die israelische Zeitung «Haaretz» berichtete unter Berufung auf Militärkreise, dass beteiligte Kommandeure und Streitkräfte dabei gegen Anweisungen und Regeln gehandelt hätten. WCK-Gründer José Andrés schrieb in einem Beitrag für die israelische Zeitung «Yediot Ahronot»: «Die israelische Regierung muss heute Landwege für Essen und Medizin öffnen. Sie muss heute aufhören, Zivilisten und humanitäre Helfer zu töten.»

Der Angriff auf die WCK-Fahrzeuge sei nicht «irgendein unglücklicher Fehler im Nebel des Krieges. Er war eine direkte Attacke auf klar markierte Fahrzeuge, deren Bewegungen der (israelischen Armee) bekannt waren.»

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Kommentare

User #5067 (nicht angemeldet)

Israel kann sich alles erlauben , die Weltgemeinschaft jammert nur , aber unternimmt nichts gegen diese menschenverachtende Vorgehensweise . Würde die USA die Waffenlieferungen einstellen , vielleicht gäbe es einen Richtungswechsel in Richtung Frieden mit den Palästinensern . Aber wie so oft , Geld regiert die Welt !

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