Libanesischer Präsident kündigt Papst-Besuch für Juni an
Wie die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldet, will der Papst im Sommer den Libanon besuchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach offiziellen Angaben des Libanon kommt der Papst im Juni zu Besuch.
- Dieser hatte mehrfach den Wunsch geäussert, in den Libanon zu reisen.
Papst Franziskus will nach offiziellen Angaben des Libanon in diesem Juni das Krisenland besuchen. Darüber sei Präsident Michel Aoun vom päpstlichen Botschafter Joseph Spiteri in einem Brief informiert worden, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA am Dienstag. Voraussetzung für den Besuch sei, dass in Abstimmung zwischen beiden Seiten ein Termin und ein Programm festgelegt würden. «Die Libanesen erwarten den Besuch von Papst Franziskus, um ihre Dankbarkeit für das Interesse Seiner Heiligkeit am Libanon auszudrücken», erklärte Aoun demnach.
Papst Franziskus hatte in der Vergangenheit wiederholt den Wunsch geäussert, in den Libanon zu reisen. In dem multikonfessionellen Land am Mittelmeer stellen die Christen neben den sunnitischen und schiitischen Muslimen die grösste Glaubensgemeinschaft. Auch der Präsident ist immer ein Christ. Im vergangenen März war Aoun von Papst Franziskus im Vatikan empfangen worden. Der Heilige Stuhl äusserte sich am Dienstag zunächst nicht zu den Libanon-Reiseplänen.
Viele Libanesen sähen in einem Papst-Besuch ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Der Libanon leidet seit mehr als zwei Jahren unter der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte. Rund drei Viertel der Bevölkerung leben in Armut. Es herrscht Mangel an Strom, Treibstoff und anderen lebenswichtigen Gütern. Die libanesische Lira hat mehr als 90 Prozent ihres Werts verloren. Verschärft wurde die Krise durch die verheerende Explosion im Beiruter Hafen im August 2020 mit mehr als 190 Toten. Zuletzt hatte Papst Benedikt XVI. den Libanon im September 2012 drei Tage lang besucht. Johannes Paul II. reiste im Mai 1997 in das Land.