Malaysia schafft obligatorische Todesstrafe ab
Malaysia schafft die obligatorisch vorgeschriebene Todesstrafe für bestimmte Verbrechen ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Malaysia schafft die obligatorische Todesstrafe ab.
- Nun muss noch der König das neue Gesetz unterzeichnen.
- Richter haben dank der Reform nun die Freiheit, alternative Strafen zu verhängen.
Malaysia schafft die obligatorisch vorgeschriebene Todesstrafe für bestimmte Verbrechen ab. Nachdem die Abgeordnetenkammer die Reform bereits vor einer Woche angenommen hatte, stimmte am Dienstag auch der Senat dafür. Dies berichtete die malaysische Nachrichtenagentur Bernama.
Nun muss noch der König das neue Gesetz unterzeichnen. Menschenrechtler feierten die neuen Justiz-Regeln als «wichtigen Schritt». Sie forderten aber, die Todesstrafe in dem südostasiatischen Land sobald wie möglich ganz aufzugeben. Richter haben dank der Reform nun die Freiheit, alternative Strafen zu verhängen, etwa Gefängnisstrafen von 40 Jahren und Stockschläge.
Mit der Abschaffung der obligatorischen Todesstrafe rücke Malaysia näher an die Mehrheit der Länder. Dies sagte Elaine Pearson, Asien-Direktorin von Human Rights Watch. «Malaysias nächster Schritt sollte darin bestehen, die Anwendung der Strafe vollständig einzustellen.» Amnesty International forderte die Regierung in Kuala Lumpur in einem Tweet auf, «weitere Schritte zu einem humaneren Strafjustizsystem zu unternehmen».
In Malaysia galt bisher die Todesstrafe für 33 Straftaten, für elf davon musste sie zwingend verhängt werden. Allerdings hatte das Land 2018 ein offizielles Moratorium für Hinrichtungen eingeführt, das laut Amnesty International auch eingehalten wurde. Die Mehrheit der rund 1300 Menschen im Todestrakt ist wegen Drogendelikten verurteilt.