Malediven haben künftig China-freundlichen Präsidenten
Muizzu wurde mit über 54 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten der Malediven gewählt – und wird wohl einen neuen Kurs einschlagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mohammed Muizzu ist neuer Präsident der Malediven.
- Der 45-Jährige gilt als China-freundlich und löst Ibrahim Solih als Regierungschef ab.
Der bisherige Bürgermeister von Malé siegte bei der Stichwahl am Samstag mit einer Unterstützung von mehr als 54 Prozent der Wähler, wie die Wahlkommission am späten Samstagabend bekannt gab.
Muizzu setzte sich somit gegen den bisherigen Präsidenten Ibrahim Solih (62) durch, der als Indien-freundlich gilt und auf eine zweite Amtszeit gehofft hatte. Solih gratulierte seinem Konkurrenten über die Plattform X (ehemals Twitter) zu seinem Sieg.
Die beiden asiatischen Rivalen China und Indien wollen beide Einfluss in der strategisch wichtigen Region.
Malediven sollen Teil des Projekts «Neue Seidenstrasse» werden
Traditionell waren die Malediven unter dem Einflussgebiet Indiens. Muizzu gilt als Verbündeter des wegen Korruption verurteilten Ex-Präsidenten Abdulla Yameen, der sich während seiner Präsidentschaft um chinesische Kredite für Tourismus und andere Projekte für sein Land eingesetzt hatte. Muizzu sagte, er wolle Yameen aus dem Gefängnis befreien.
Yameen war vor dem bisherigen Präsidenten Solih an der Macht. Er hatte auch unterschrieben, dass die Malediven Teil von Chinas Projekt einer «Neuen Seidenstrasse» werden.