Marokko geht letzte Schritte zur Regulierung des Cannabis-Anbaus
Marokko ist der weltgrösste Produzent von Cannabis. Jetzt soll den Drogenhändlern die Kontrolle über die Wertschöpfungsketten entrissen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Marokko will den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke regulieren.
- Unter die Regulation fällt auch der Export nach Europa.
Der weltgrösste Haschisch-Produzent Marokko bereitet sich auf die Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke vor.
Am Donnerstag genehmigte der Verwaltungsrat der neugegründeten staatlichen Agentur für die Regulierung von Cannabis den Organisationsplan und den Haushalt. Zudem wurden die letzten Richtlinien für die Kontrolle des Anbaus und Vertriebs von Marihuana im Amtsblatt veröffentlicht.
Drogenhändlern soll Kontrolle entrissen werden
Im nächsten Schritt sollen Lizenzen an Landwirte und Händler vergeben und Kooperativen gegründet werden. Zuvor hatte die Regierung im März die offiziellen Anbaugebiete festgelegt, die im Nordosten des Landes liegen. Dort wird «Kif» seit Jahrhunderten traditionell angebaut. Obwohl offiziell verboten, wird der Anbau in der Praxis toleriert.
Vergangenes Jahr hatte die Regierung jedoch ein Gesetz verabschiedet, das die «legale Nutzung von Cannabis für medizinische, kosmetische und industrielle Zwecke» regelt.
Die Regierung will dadurch den Drogenhändlern die Kontrolle über die Wertschöpfungsketten entreissen, den lokalen Landwirten mehr Einnahmen ermöglichen und die Umwelt schützen. Das Gesetz soll auch den Export nach Europa, der wichtigsten Abnehmerregion für marokkanisches Cannabis, regulieren.