Im Amazonasgebiet hat der unkontaktierte Stamm der Mashco Piro zwei Holzfäller mit Pfeil und Bogen getötet. Diese hatten auf ihrem Land Bäume gerodet.
Mashco Piro
Die Mashco Piro gelten als das grösste unkontaktierte Volk der Welt. Das Foto vom Juni 2024 zeigt Mitglieder der Mashco Piro entlang des Las Piedras Flusses im Amazonas in der Nähe der Gemeinde Monte Salvado. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mashco Piro sind ein unkontaktiertes Volk aus dem Amazonasgebiet.
  • Zwei Holzfäller rodeten auf ihrem Territorium Bäume. Mitglieder des Stamms töteten sie.
  • Im Juni tauchten die Indigenen auf: Das hängt mit den Rodungen auf ihrem Land zusammen.
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Nach einem Angriff des unkontaktierten Amazonas-Volkes Mashco Piro sind zwei Holzfäller verstorben. Zwei weitere werden noch vermisst, eine Person wurde verletzt.

Die Holzarbeiter waren vom Eingeborenen-Stamm mit Pfeil und Bogen getötet worden. Dies, nachdem ein Streit um Waldrodungen auf Gebiet der Mashco Piro in den letzten Monaten eskaliert war. Das teilte die Indigenenorganisation Fenamad mit.

Holzfirmen roden auf dem Gebiet der Mashco Piro

Der Verband sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Allerdings sei die Eskalation des Konflikts eine direkte Folge der Entscheidung der Regierung. Diese hatte Forstarbeiten in der Nähe der Siedlungsgebiete der Mashco Piro zuzulassen.

Mashco Piro
Auf seltenen Bildern sind Menschen des unkontaktierten Volks Mashco-Piro in Peru zu sehen.
Mashco Piro
Ihr Lebensraum wird infolge der Abholzung bedroht.
Mashco Piro
Aktivisten schlagen Alarm.
Survival International
Die Mashco-Piro gelten als grösstes unkontaktiertes Volk der Welt.
Mashco Piro
Die indigenen Menschen sind im Osten Perus an der Grenze zu Brasilien und Bolivien zu Hause.

Mehrere Holzfirmen halten in dem Gebiet Forstkonzessionen. Ein Unternehmen hat nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Survival International in der Region bereits Strassen angelegt.

Die Wege in einer Länge von insgesamt 200 Kilometern sind für die Holzunternehmen nötig, um das geschlagene Holz abzutransportieren.

Konflikt droht zu eskalieren

Im Juni hatten Angehörige des unkontaktierten Stammes sich in grosser Zahl aus dem Wald begeben. Sie hatten Kontakt zu einem Volk mit ähnlicher Sprache – den Yine – gesucht.

Dabei hatten sie sich über die Rodungen auf ihrem Land beklagt. Fenamad warnte bereits damals vor der Gefahr gewalttätiger Zusammenstösse.

Wie findest du die Abholzung des Regenwaldes?

Mitte August kam es dann laut der britischen «Daily Mail» zu ersten gewaltsamen Zusammenstössen. Angehörige der Mashco Piro hatten Holzfäller angegriffen und eine Person verletzt. Zudem hatten in den Jahren 2015 bis 2022 mindestens vier weitere Menschen ihr Leben verloren, als es zu Konflikten kam.

Um die Lage zu entschärfen, fordert Survival International nun, den Holzfirmen die Zertifizierung zu entziehen. Es sei nötig, die Eingeborenen zu unterstützen und zu schützen.

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