Im Jemen ist es erneut zu Kämpfen und Luftangriffen gekommen. Dabei kamen über 50 Huthi-Rebellen ums Leben.
Ein Passant geht über eine menschenleere und autofreie Strasse in Hudaida.
Ein Passant geht über eine menschenleere und autofreie Strasse in Hudaida (Jemen). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jemen sind bei Kämpfen und Luftangriffen über 50 Rebellen gestorben.
  • Zudem wurden zahlreiche Personen verletzt.
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Im Jemen sind dutzende Menschen bei Kämpfen und Luftangriffen getötet worden. Seit Samstag seien in der strategisch wichtigen Hafenstadt Hodeida im Westen des Landes 53 Huthi-Rebellen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden.

Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus Spitalkreisen. Demnach hatte Regierungstruppen mit Unterstützung der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition am Donnerstag eine Offensive zur Rückeroberung der von den Rebellen kontrollierten Stadt gestartet.

Rund um die Universität der Stadt wurden die Kämpfe einem Militärvertreter zufolge am Samstag und Sonntag heftiger. Huthi-treue Medien berichteten von Luftangriffen auf Hodeida, nannten jedoch keine Opferzahl. Auf Seiten der Regierungstruppen gab es laut Ärzten 13 Tote.

Nur wenige Stunden vor dem Beginn der Offensive auf Hodeida hatte sich die jemenitische Regierung am Donnerstag zur Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen bereit erklärt. Die Regierungstruppen werden in dem seit 2014 andauernden Krieg vom sunnitischen Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützt.

Hodeida ist eine strategisch wichtige Hafenstadt. Dort kommen mehr als 70 Prozent der Importe für das verarmte Bürgerkriegsland an.

Friedensappelle verhallen

Hollywood-Schauspielerin Angelina Jolie rief die Konfliktparteien als Sonderbotschafterin des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. Die internationale Gemeinschaft setze sich «beschämend langsam» für ein Ende des Konflikts im Jemen ein, sagte sie während einer Reise nach Südkorea.

Die Lage habe sich dort so weit verschlechtert, dass das Land vor einer «von Menschen gemachten Hungersnot» und der weltweit schwersten Cholera-Epidemie seit Jahrzehnten stehe.

Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef forderte Friedensverhandlungen binnen eines Monats. Der Jemen sei für die Kinder dort «die Hölle auf Erden», sagte Unicef-Regionaldirektor Geert Cappelaere. Alle zehn Minuten sterbe ein Kind an vermeidbaren Krankheiten. Rund 1,8 Millionen Kinder unter fünf Jahren seien extrem unterernährt.

Anfang September waren geplante Friedensverhandlungen zwischen der jemenitischen Regierung und den Huthi-Rebellen unter Uno-Vermittlung gescheitert, noch bevor sie überhaupt begonnen hatten. In dem Konflikt wurden nach Uno-Angaben bereits rund 10'000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Hilfsorganisationen gehen von einer viel höheren Zahl aus.

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