Mehrere Sambaschulen lehnen wegen Corona-Pandemie Teilnahme an Karneval in Rio ab

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Brasilien,

Wegen der Corona-Pandemie wollen einige Sambaschulen in Brasilien beim weltberühmten Karneval von Rio de Janeiro im Februar 2021 nicht auftreten.

Parade von Império Serrano
Parade von Império Serrano - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • «Wenn es keinen Impfstoff gibt, gibt es keinen Samba».

Laut einem Medienbericht vom Dienstag befürchten die Schulen unter anderem, dass die Feierlichkeiten bei steigenden Infektionszahlen ohnehin abgesagt werden könnten. Demnach ergebe auch eine Verschiebung des Karnevals um einige Monate keinen Sinn, solange es keinen Impfstoff gegen das Coronavirus gebe.

Mangueira, Imperatriz Leopoldinense, Vila Isabel, Beija-Flor und São Clemente sind fünf der zwölf wichtigsten Sambaschulen des Landes. In einem Bericht der Zeitung «O Globo» sprachen sich die Leiter der Schulen zunächst für eine unbegrenzte Verschiebung der Parade aus. «Es ist ganz einfach: Wenn es keinen Impfstoff gibt, gibt es keinen Samba», sagte Renatinho Gomes, Präsident der Sambaschule São Clemente.

Eine möglich Verschiebung des Karnevals auf April oder Juni 2021 sehen die Schulen dem Zeitungsbericht zufolge ebenfalls skeptisch. «Ohne einen Impfstoff ist es unmöglich, den Karneval für irgendein Datum im Februar oder Juni zu organisieren», sagte Fernando Fernandes, Präsident von Vila Isabel. Er befürchte, durch ein Gerichtsurteil könnten die Feierlichkeiten in letzter Minute verboten werden. «Wir riskieren hohe Investitionen zu tätigen», sagte er. Fernandes bezweifelte auch, ob die Tänzer unter den Corona-Auflagen tanzen könnten: «Wie sollen das gehen, bei einem Abstand von zwei Metern zwischen den Tänzern? Sollen alle in Masken singen?»

Während des brasilianischen Karnevals tritt jede Schule mit fast 3000 kostümierten Mitgliedern auf. Beim Tanzen und Singen stehen die Teilnehmer oft sehr eng beieinander.

Brasilien ist das am schwersten von der Pandemie betroffen Land in Lateinamerika. Bisher wurden mehr als 72.100 Corona-Tote erfasst - das entspricht fast der Hälfte aller Opfer in Lateinamerika. In Rio de Janeiro wurden bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 132.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert, 11.474 Menschen starben.

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