Mission Everest: Wind setzt deutschem Extrembergsteiger zu

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Nepal,

Von Borgholzhausen ins Himalaya-Gebirge: Der Bergsteiger Jost Kobusch will ohne Sauerstoffflaschen den Mount Everest erklimmen. Doch das Wetter macht ihm derzeit einen Strich durch die Rechnung.

Bergsteiger Jost Kobusch (undatierte Aufnahme). Foto: Daniel Hug/Jost Kobusch /dpa
Bergsteiger Jost Kobusch (undatierte Aufnahme). Foto: Daniel Hug/Jost Kobusch /dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der deutsche Extrembergsteiger Jost Kobusch hat ein grosses, gefährliches Ziel: Er möchte als erster Mensch ganz alleine, im Winter, wenn es am kältesten und windigsten ist, und ohne Sauerstoffflaschen auf den höchsten Berg der Welt steigen, den Mount Everest.

Er sei bereits bei dem Achttausender im Himalaya, könne aber gerade nicht aufsteigen, berichtete der 29-Jährige, der ursprünglich aus Borgholzhausen nahe Bielefeld kommt. Der Wind sei schlicht zu stark. Beim Gipfel herrschten Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h.

«Es ist natürlich frustrierend, hier unten im Basislager zu sitzen und zu warten anstatt aufzusteigen, aber die Sicherheit geht vor», sagte er der Deutschen Presse-Agentur und ergänzt mit Blick auf die aktuelle Situation: «Das Ziel ist nicht der Gipfel, sondern zu überleben.» Bei einem Aufstiegsversuch habe es so stark gestürmt, dass sein Zelt komplett zerfetzt worden sei, als er drin lag. «Konnte echt froh sein, dass ich nicht mit dem Zelt heruntergeflogen bin wie auf dem fliegenden Teppich.»

Warten auf günstigeres Wetter

Kobusch hatte seine schwierige Mission vor zwei Jahren, kurz vor Corona, schon einmal versucht - und es damals nach eigenen Angaben auf 7350 Meter geschafft. Dieses Mal habe er es bislang auf 6450 Meter geschafft und er weiss nicht, ob es bis Winterende Ende Februar nochmals ein günstiges Wetterfenster für einen möglichst hohen Aufstieg gibt. «Es ist wirklich extrem dieses Mal und dementsprechend habe ich weniger Fortschritte gemacht, als ich mir erhofft habe.»

Aufgeben will er aber nicht. Es reizt ihn, nicht zu wissen, ob sein Projekt überhaupt möglich ist. Für ihn ist es ein Langzeitprojekt. Er hofft, irgendwann doch mal im Winter, alleine und ohne künstlichen Sauerstoff noch auf die nach jüngsten Messungen 8848,86 Meter hohe Spitze zu kommen. Nach Angaben des Tourismusministeriums von Nepal ist er derzeit der einzige Bergsteiger auf dem Mount Everest.

Laut dem Expeditionsarchiv «Himalayan Database» hat es bislang erst ein Sherpa im Winter ohne Sauerstoff ganz nach oben geschafft, allerdings nicht alleine. Der 2020 gestorbene Ang Rita Sherpa war im Winter 1987/88 mit einer Gruppe koreanischer Bergsteiger unterwegs. Mit einem von ihnen schaffte er es auf den Gipfel, dieser hatte allerdings künstlichen Sauerstoff dabei.

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