Mittelmeerstaaten und Papst fordern Einsatz gegen Migrantenschleuser

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Malta,

Die Frontex soll verstärkt gegen Migranten und Schleuser vorgehen. Das fordern fünf EU-Mittelmeerstaaten sowie der Papst.

Mittelmeer
Migranten auf dem Mittelmeer. (Archivbild) - Francisco Seco/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am vorigen Wochenende kamen bei einem Bootsunglück mindestens 70 Menschen ums Leben.
  • Jetzt wünschen sich fünf EU-Staaten sowie der Papst mehr Einsatz von der Frontex.
  • Die Grenzschutzagentur soll mehr Mittel in die Überwachung der EU-Aussengrenze stecken.

Fünf EU-Mittelmeerstaaten wünschen sich von der europäischen Grenzschutzagentur Frontex mehr Einsatz im Kampf gegen Migrantenboote und Schleuser. Italien, Griechenland, Spanien, Zypern und Malta forderten bei einem Treffen am Wochenende, dass Frontex mehr Mittel in die Überwachung der EU-Aussengrenzen steckt, einschliesslich der internationalen Gewässer im Mittelmeer.

Frontex
Ein Beamter der europäischen Grenzschutzagentur Frontex. - dpa

In einer gemeinsamen Erklärung der sogenannten Med5-Gruppe hiess es, die Überwachung auch jener Gebiete in der Nähe der Grenzen sei «ein wesentlicher Bestandteil im Kampf der EU-Mitgliedsstaaten gegen die Schleusung von Migranten und anderen ähnlichen Aktivitäten sowie zur Verhinderung der illegalen Grenzübertritte».

Mindestens 70 Tote nach Bootsunglück

Am vorigen Wochenende war ein Boot mit Migranten vor der Küste Süditaliens gekentert, mindestens 70 Menschen – unter ihnen mehr als ein Dutzend Kinder – starben. Bei den Nachforschungen zu der Katastrophe und den Massnahmen der Behörden in der Unglücksnacht spielt auch Frontex eine Rolle: Ein Flugzeug der Agentur hatte das aus der Türkei kommende Holzboot gesichtet und dies nach Rom gemeldet. Dort wurde nach Angaben der Behörden aber kein Notfall verzeichnet, weswegen zunächst keine Schiffe der Küstenwache ausrückten.

Dorf Italien
Dorfbewohner zünden Kerzen für die Opfer des Bootsunglücks vor der italienischen Küste an. - keystone

Die zuständigen Minister der Med5-Länder äusserten bei ihrem Treffen in Maltas Hauptstadt Valletta das Bedauern über den Unfall. Zugleich teilten sie mit: «Wir müssen uns mehr bemühen, die irreguläre Migration zu verhindern und damit auch den Verlust von Menschenleben auf See und die Ausbeutung von Migranten durch Menschenhändler.»

Papst: «Menschenhändler müssen gestoppt werden!»

Auch Papst Franziskus sagte eine Woche nach dem Bootsunfall, dass er Schmerz wegen der «Tragödie» empfinde. Nach dem Angelus-Gebet forderte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag vor den Gläubigen auf dem Petersplatz: «Die Menschenhändler müssen gestoppt werden! Sie dürfen nicht weiter die Leben Unschuldiger auslöschen. Mögen die Fahrten der Hoffnung nie wieder zu Fahrten des Todes werden. Mögen die klaren Gewässer des Mittelmeers nicht wieder durch solch dramatische Vorfälle blutig werden.»

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