Elf mexikanische Kartellmitglieder wurden zu je 50 Jahren Haft verurteilt. Sie hatten die 122 Migranten aus einem Laster geholt und getötet.
Mexiko
Ein Auto der Nationalgarde im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas. - keystone

In Mexiko sind elf Kartellmitglieder wegen Mordes an 122 Menschen im Jahr 2011 zu je 50 Jahren Haft verurteilt worden. Die Opfer, viele von ihnen Migranten auf dem Weg zur US-Grenze, waren im nordwestlichen Bundesstaat Tamaulipas aus den Bussen, in denen sie unterwegs waren, geholt worden. Später wurden ihre Leichen in Massengräbern in der Ortschaft San Fernando gefunden, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte.

Zu den Verurteilten zählt Medienberichten zufolge Martin Omar Estrada Luna «El Kilo», der damalige Regionalchef der Verbrechergruppe «Los Zetas», der als Drahtzieher der Morde gilt.

Migranten getötet, weil sie nicht für das Kartell arbeiten wollten

Estrada wurde im April 2011 festgenommen, nachdem Massengräber mit zahlreichen verscharrten Leichen entdeckt worden waren. In der Region waren 2010 auch 72 Migranten auf einer Ranch tot gefunden worden. Überlebende berichteten, die Opfer seien ermordet worden, weil sie sich geweigert hätten, für das Drogenkartell zu arbeiten.

Die Gruppe «Los Zetas» wurde von desertierten Elitesoldaten gegründet und diente zunächst als bewaffneter Arm des einst einflussreichen und heute zersplitterten Golfkartells (Cártel del Golfo) in Tamaulipas. Später machte sich «Los Zetas» selbstständig. Nach der Festnahme ihrer wichtigsten Anführer verlor aber auch diese Bande in den vergangenen Jahren an Einfluss.

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