Nancy Pelosi in Taiwan: Neun Bombendrohungen gegen Taipeh-Flughäfen
Das Wichtigste in Kürze
- Vor der Ankunft von Nancy Pelosi gab es an den Flughäfen von Taipeh Bombendrohungen.
- Sie kamen laut ersten Ermittlungen aus dem Ausland.
- In Südchina kommt es zu einem Truppenaufmarsch, auch am Strand zwischen Badegästen.
Mit Nancy Pelosi besucht die dritthöchste US-Amerikanerin den Inselstaat Taiwan. Die Reise schlägt hohe Wellen, China droht mit Konsequenzen. Taiwan hat deswegen die Sicherheit massiv erhöht.
Am Dienstag vermeldeten die Flughäfen Songshan und Taoyuan in Taipeh insgesamt neun Bombendrohungen, wie die «Taipei Times» berichtet. Taoyuan erhielt bereits am Morgen einen ersten Drohanruf, gefolgt von sechs weiteren Nachrichten oder Anrufen. Beim Songshan-Auskunftsschalter gingen auch zwei Anrufe ein. Die Personen sagten, sie hätten Bomben in Mülleimern platziert oder würden sich mit Sprengstoff-Westen in die Luft jagen.
Die Polizei suchte die Flughäfen ab, fand aber keine verdächtigen Gegenstände. Mit einem Ad-hoc-Team werden die Drohungen nun untersucht. Ersten Ermittlungen zufolge waren die Telefonnummern und IP-Adressen, von denen die Mails geschickt wurden, im Ausland registriert.
China hat wegen des Taiwan-Besuchs von Nancy Pelosi grossangelegte Militärübungen um die Insel geplant. Es sollen auch chinesische Kampfjets über Taiwan gesichtet worden sein. Bei der Übung soll auch scharf geschossen werden.
Angesichts der Ankunft von Pelosi verlegte China unzählige Kriegsschiffe und auch Panzer in die Nähe Taiwans. Dies führte an einem Strand der südchinesischen Stadt Xiamen zu kuriosen Bildern: Auf Videos ist zu sehen, wie Panzer zwischen Badegästen durch fahren. Einige Strassen sind wegen der vielen Militärfahrzeugen nicht mehr passierbar.