Neuseeland muss Haut für Vulkan-Opfer importieren

Felix Müller
Felix Müller

Neuseeland,

Nach dem Vulkanausbruch in Neuseeland kämpfen Ärzte um die Leben von über 30 Verletzten. Aus Amerika müssen darum 120 Quadratmeter Haut eingeflogen werden.

Vulkanausbruch auf neuseeländischer Insel
Rettungskräfte können seit gestern nicht mehr auf die Vulkaninsel zurückkehren. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Todesopferzahl des Vulkanausbruchs in Neuseeland steigt weiter an.
  • Neuseeland importiert menschliche Haut aus Amerika, um die Verbrennungen zu behandeln.
  • Rund 120 Quadratmeter zusätzliche Haut sind nötig, um die Opfer zu retten.

Gestern Dienstag erhöhte sich die offizielle Todesopferzahl nach der Vulkan-Katastrophe auf White Island in Neuseeland auf sechs. Mindestens acht Menschen werden noch vermisst, allerdings gibt es kaum Hoffnung, dass sie noch lebend von der Insel gerettet werden können. Da der Vulkan immer unruhiger wird, können momentan keine Rettungsmannschaften auf die Insel geschickt werden.

Vulkanausbruch auf neuseeländischer Insel
Zum Zeitpunkt des Vulkanausbruchs waren noch zahlreiche Touristen auf der Insel. Nicht alle konnten rechtzeitig gerettet werden. - dpa

Im Netz ist ein Video einer Webcam aufgetaucht, dass eine geführte Touristengruppe nur wenige Sekunden vor dem Ausbruch im Kratergebiet zeigt. Dann beginnt der Vulkan auszubrechen, und die Aufnahme wird schwarz. Tourguide Hayden Marshal-Inman aus Neuseeland war das erste offiziell bestätigte Todesopfer.

120 Quadratmeter amerikanischer Haut eingeflogen

Die Ärzte kämpfen derweil noch um die Leben von über 30 Verletzten, die meisten von ihnen erlitten schwerste Verbrennungen. Aus Amerika werden darum rund 120 Quadratmeter Haut eingeflogen. Das bestätigte der Klinikdirektor des nationalen Verbrennungszentrums am Middlemore Hospital, Peter Watson gegenüber «Sky News».

«Wir brauchen dringend mehr Hauttransplantate», so Watson. Über den menschlichen Körper spannen sich insgesamt etwa zwei Quadratmeter Haut. Bei gewissen Patienten seien bis zu 95 Prozent der Haut verbrannt. Wegen der hohen Opferzahl würden die Ärzte an ihre Grenzen kommen.

Die australische Luftwaffe hat darum einige der verletzten Australier nach Hause geholt, um sie dort zu behandeln. Die neuseeländischen Ärzte sollen so entlastet werden. Die bisher identifizierten Opfer kommen neben Australien aus Neuseeland, Grossbritannien, den USA, Deutschland, China und Malaysia.

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