Nicolás Maduro: Aufstand in Venezuela gescheitert

Nach dem Aufstand einiger Soldaten in Venezuela hat Präsident Nicolás Maduro den Aufstand für gescheitert erklärt. Dutzende Personen wurden verletzt.

Nicolás Maduro Venezuela
Nicolás Maduro sprach nach dem Putschversuch im nationalen Fernsehen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Venezuela versuchte die Opposition am Dienstag Präsident Nicolás Maduro zu stürzen.
  • Nach dessen Angaben ist der Putschversuch in Venezuela gescheitert.
  • Donald Trump droht Kuba mit Sanktionen, sollten sie den Präsidenten unterstützen.

In Venezuela hatte Juan Guaidó am Dienstagmorgen (Ortszeit) zum Sturz von Nicolás Maduro aufgerufen. Offenbar kam es daraufhin zu einem Putsch durch die Opposition und Teilen der Armee. Wie Fernsehbilder zeigten, reagierten regierungstreue Sicherheitskräfte drastisch auf die Proteste.

Danach kam es zu heftigen Zusammenstössen zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften. Vermummte griffen gepanzerte Militärfahrzeuge an und steckten Busse in Brand. Ein Panzerwagen raste in die Menge, wie im kolumbianischen Fernsehsender RCN zu sehen war. Ob dabei Demonstranten verletzt wurden oder ums Leben kamen, war zunächst unklar.

Später war die Rede von rund 69 Verletzten in der venezolanischen Hauptstadt Caracas. Die meisten seien durch Schrotkugeln verwundet worden, schrieb der Bürgermeister der Oppositionshochburg Chacao, Gustavo Duque, am Dienstag auf Twitter. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal wurden im ganzen Land mindestens 25 Menschen bei Demonstrationen festgenommen.

Maduro erklärt Rebellion der Soldaten gescheitert

Präsident Nicolás Maduro erklärte den Aufstand wenig später gescheitert. «Ich danke der Militärführung für den Mut bei der Verteidigung des Friedens», sagte er in einer Ansprache am Dienstagabend (Ortszeit).

Nach Darstellung von Nicolás Maduro seien die Soldaten unter einem Vorwand zu einer Autobahn nahe dem Militärstützpunkt La Carlota gelockt worden. Als sie merkten, dass es sich um einen Coup der Opposition handelte, seien die meisten umgekehrt, sagte Maduro.

Gegen den harten Kern von etwa 20 abtrünnigen Soldaten ermittele nun die Generalstaatsanwaltschaft. «Diese Verräter werden ihr Schicksal noch kennenlernen», sagte Maduro.

US-Regierung: Maduro war bereit das Land zu verlassen

Gemäss der US-Regierung wäre der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro zur Ausreise bereit gewesen. Russland habe ihn aber überzeugt, zu bleiben, sagte US-Aussenminister Mike Pompeo am Dienstag dem Sender CNN.

«Es ist lange her, dass jemand Maduro gesehen hat. Er hatte ein Flugzeug auf dem Rollfeld. So wie wir es verstehen, war er bereit, heute Morgen zu gehen. Die Russen haben ihm aber zu verstehen gegeben, dass er bleiben sollte», erklärte Pompeo.

Maduro widersprach Pompeos Äusserungen. Er habe nie solche Pläne gehabt.

Nicolás Maduro Mike Pompeo
Laut US-Aussenminister Mike Pompeo haben die Russen Nicolás Maduro zu einem Verbleib geraten. - dpa-infocom GmbH

Die USA halten die Opposition seit langer Zeit für die legitime Kraft in Venezuela und versuchen, Kräfte im mächtigen Militär zur Abkehr von Präsident Maduro bewegen.

Auch viele EU-Staaten und lateinamerikanische Länder haben Guaidó als rechtmässigen Übergangsstaatschef anerkannt - dagegen halten Russland, China, die Türkei sowie die linken Regierungen in Kuba, Nicaragua und Bolivien weiterhin Maduro die Treue.

Trump droht Kuba wegen Nicolás Maduro

Auf die wiederholte Nachfrage, ob die US-Regierung Nicolás Maduros Sicherheit gewährleisten würde, falls er nach Kuba fliehen würde, antwortete Pompeo nicht direkt. Er sagte lediglich, dass der venezolanische Präsident die Erwartungen der USA kenne.

US-Präsident Donald Trump hat währendessen der kommunistischen Regierung in Kuba wegen der Unterstützung mit scharfen Wirtschaftssanktionen gedroht.

Sollten kubanische Truppen und Milizen nicht sofort militärische und andere Operationen einstellen, würden die USA ein komplettes Embargo und Sanktionen gegen Kuba verhängen, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. «Hoffentlich kehren alle kubanischen Soldaten schnell und friedlich auf ihre Insel zurück!», fügte er hinzu.

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