Ein Satellit für Militärzwecke stürzte Ende Mai nach dem Start ins Meer. Nordkorea bezeichnet den Vorfall als schwerste Fehlleistung.
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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Pjöngjang. - -/KCNA/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea bezeichnet den gescheiterten Satellitenstart als schwersten Fehler.
  • Beamte wurden in einem Bericht für verantwortungslose Vorbereitung kritisiert.
  • Ein neuer Startversuch muss in naher Zukunft erfolgen.
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Vor drei Wochen scheiterte der Start eines eigenen Satelliten für die militärische Aufklärung. Nordkorea hat dies nun als die schwerwiegendste Fehlleistung in der ersten Jahreshälfte bezeichnet.

In einem Bericht an das Zentralkomitee der herrschenden Arbeiterpartei seien die zuständigen Beamten «bitterlich kritisiert» worden. Dies berichteten die Staatsmedien am Montag. Sie hätten die Vorbereitungen für das Vorhaben in verantwortungsloser Weise vorangetrieben. Ein neuer Startversuch müsse in naher Zukunft erfolgen.

Nordkorea ist wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms internationalen Sanktionen unterworfen. Man hatte den technischen Fehlschlag schon kurz nach dem Start am 31. Mai eingeräumt.

Eine Trägerrakete sollte den ersten eigenen Spionagesatelliten ins All bringen. Die Rakete war jedoch etwa 200 Kilometer westlich der südkoreanischen Insel Eocheong ins Gelbe Meer gestürzt.

Zuletzt barg Südkoreas Militär ein grösseres Wrackteil der Rakete für eigene Untersuchungen zum Stand der nordkoreanischen Raketentechnologie. Die Technologie von Weltraumraketen und militärischen Langstreckenraketen unterscheidet sich kaum.

Dem Zentralkomitee legte bei einer Sitzung den Berichten aus Nordkorea zufolge eine Zwischenbilanz zu den Aufgaben für dieses Jahr vor. Machthaber Kim Jong Un sei anwesend gewesen.

Neben Fortschritten zum Ausbau der strategischen Streitmacht seien auch die Mängel in einigen Bereichen erwähnt worden. «Der gravierendste war der gescheiterte Start eines militärischen Aufklärungssatelliten», hiess es. Die Entwicklung eines solchen Satelliten sei von grosser Bedeutung für die Streitkräfte, «um für Kampfhandlungen vollständig vorbereitet zu sein». Das Zentralkomitee gehört zu den Führungsgremien der Partei, deren Chef Kim Jong Un ist.

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