Nordkorea will noch mehr Spionagesatelliten
Der «militärische Aufklärungssatellit Nummer eins» soll fertig sein. Nordkorea möchte diesen nun so bald wie möglich ins All bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nordkorea stellt seinen ersten Spionagesatelliten fertig - weitere sollten das Ziel sein.
- Der Satellit wurde für militärische Zwecke entwickelt.
Nordkorea hat, eigenen Angaben zufolge, die Arbeiten an seinem ersten Spionagesatelliten abgeschlossen. Machthaber Kim Jong-Un erklärt, es müsse Ziel sein, weitere solcher Satelliten künftig auf verschiedenen Erdumlaufbahnen zu platzieren. Somit solle den «Bedrohungen» durch die USA und Südkorea getrotzt werden.
Wann der erste Erdbeobachtungssatellit es in die Umlaufbahn schafft, ist aktuell noch unklar. Bei einer Inspektion der Behörde für Luft- und Raumfahrtentwicklung soll Kim angeordnet haben, die Vorkehrungen für den Satellitenstart zu beschleunigen. So berichten Staatsmedien am Mittwoch.
Der Machthaber warf den USA als auch Südkorea eine aggressive Haltung gegen Nordkorea vor. Als wichtigste Aufgabe habe es die herrschende Arbeiterpartei beschrieben, sich Zugang zur Weltraumaufklärung zu verschaffen. «Informationen in Echtzeit über das militärische Szenario und die Aktivitäten der feindseligen Kräfte» zu erlangen gehöre ebenfalls dazu.
Nordkorea testet Interkontinentalrakete
Der Besuch Kims der Behörde erfolgte nur wenige Tage nach dem jüngsten Start einer Interkontinentalrakete (ICBM) durch Nordkorea. Diese kann theoretisch auch US-Territorium erreichen. Das weithin abgeschottete Land sprach vom Test einer neuartigen ICBM mit Feststoffantrieb.
Nordkorea ist die Erprobung von ICBM und anderen ballistischen Raketen durch UN-Beschlüsse untersagt. Solche Raketen können – je nach Bauart – mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen bestückt werden. Das Atomwaffenprogramm Nordkoreas wird von den USA und ihrer Alliierten als direkte Bedrohung wahrgenommen.
Schon im Dezember hatten die Nordkoreaner berichtet, einen Testerfolg bei der Entwicklung eines Aufklärungssatelliten erzielt zu haben. Welche Rakete zur Beförderung des «Satelliten-Testkörpers» damals verwendet wurde, war unklar geblieben. Die Raumfahrt- und Langstreckenraketen beruhen weitgehend auf derselben Technik.