Pakistan: Waffenruhe mit Taliban-Dachgruppe tritt in Kraft
In Pakistan ist am Dienstag eine Waffenruhe zwischen der Regierung und der dortigen Dachorganisation der militant-islamistischen Taliban (TTP) in Kraft getreten. Die Vereinbarung gilt nach Angaben der TTP zunächst für einen Monat. «Wir haben beschlossen, die Waffenruhe einzuhalten, um den Weg für Friedensgespräche freizumachen und dem pakistanischen Volk eine gute Nachricht zu überbringen», teilte die TTP am Montagabend weiter mit. Wenige Stunden zuvor hatte Pakistans Informationsminister Fawad Chaudhry in Islamabad die Waffenruhe mit den Taliban verkündet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Einigung sei nach einer Reihe von Vorgesprächen zwischen pakistanischen Beamten und Vertretern der pakistanischen Taliban im benachbarten Afghanistan zustande gekommen, teilten beide Seiten mit.
Bei den Gesprächen vermittelt habe der von den Taliban gestellte afghanische Interimsinnenminister, Siradschuddin Hakkani, der von der US-Bundespolizei FBI gesucht wird.
In nahezu zwei Jahrzehnten der Gewalt sind nach pakistanischen Angaben rund 80 000 Zivilisten und Sicherheitskräfte bei Anschlägen der Taliban getötet worden. In den vergangenen Wochen hatten militante Islamisten ihre Angriffe auf die Sicherheitskräfte verstärkt. Die Dachorganisation TTP (Tehreek-e-Taliban Pakistan) hat zahlreiche Angriffe seit August für sich reklamiert. Es gibt Befürchtungen, dass die im August erfolgte Machtübernahme der Taliban im Nachbarland Afghanistan ähnliche Gruppen ermutigen könnte.