Papst empfängt Erdogan zu Audienz
Der türkische Staatsführer Recep Tayyip Erdogan wird erstmals zu einer Audienz im Vatikan empfangen. Das Treffen findet am 5. Februar statt. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Spannungen zwischen dem Kirchenstaat und der Türkei.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Papst empfängt den türkischen Staatsführer Erdogan erstmals zur Audienz im Vatikan.
- In der Vergangenheit hat es regelmässig Spannungen gegeben
Papst Franziskus empfängt den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan erstmals zu einer Audienz im Vatikan. Das Treffen finde am 5. Februar statt, teilte der Heilige Stuhl am Dienstag mit. Erdogan und das katholische Kirchenoberhaupt hatten sich in der Krise um die Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels durch die USA beraten. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu waren sich Erdogan und der Pontifex einig, dass der Status der für Muslime, Juden und Christen heiligen Stadt nicht geändert werden dürfe.
In der Vergangenheit hat es aber auch immer wieder Spannungen zwischen der Türkei und dem Kirchenstaat gegeben: 2016 etwa stufte Franziskus das Massaker an den Armeniern bei einem Besuch in Eriwan erneut als Völkermord ein. Der damalige Vize-Regierungschef und heutige Verteidigungsminister Nurettin Canikli warf dem Papst daraufhin eine «Kreuzfahrermentalität» vor. Bei einem Zusammentreffen mit Erdogan in Ankara 2014 hatte Papst Franziskus Meinungs- und Glaubensfreiheit angemahnt. Franziskus war damals der erste Staatsgast im neuen prunkvollen Palast von Erdogan.