Papst kritisiert «Kriegstreiberei» von Mächtigen
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Besuch im Golfstaat Bahrain kritisierte Papst Franziskus die «Kriegstreiberei».
- Diese würde die Menschheit insgesamt schwer belasten.
- Denn der Grossteil der Weltbevölkerung sei bereits von diversen Krisen betroffen.
Papst Franziskus hat bei einem Besuch im Golfstaat Bahrain die «Kriegstreiberei» einiger weniger Staaten angeprangert, was die Menschheit insgesamt schwer belaste.
Ein Grossteil der Weltbevölkerung sei von Ernährungs-, Umwelt- und Pandemiekrisen betroffen, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Freitag bei einem Kongress in Awali.
Zugleich konzentrierten sich «einige wenige Mächtige auf einen entschlossenen Kampf für Partikularinteressen, indem sie überholte Ausdrucksweisen wieder ausgraben und Einflusszonen und einander entgegengesetzte Blöcke neu abstecken». Mit Namen nannte der Papst weder Staaten noch einzelne Machthaber.
«Kindisches Szenario»
Franziskus schien damit auch auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine Bezug zu nehmen. Er ging aber nicht näher darauf ein. Der 85 Jahre alte Argentinier sprach grundsätzlich von einem «kindischen Szenario». Die Menschheit spiele «mit Feuer, mit Raketen und Bomben, mit Waffen, die Tränen und Tod verursachen».
Ziel sei dabei, «die eigenen despotischen, imperialistischen, nationalistischen und populistischen Modelle und Visionen» durchzusetzen. Bahrains König Hamad bin Issa Al-Chalifa forderte, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden und ernstzunehmende Verhandlungen zu beginnen.
Der Papst forderte die Vertreter verschiedener Religionen in seiner Rede auf, «ein gutes Beispiel zu geben». «Es ist unsere Aufgabe, die ebenso voneinander abhängige wie voneinander getrennte Menschheit zu ermutigen und ihr zu helfen, gemeinsam unterwegs zu sein.» Das interreligiöse Forum in Bahrain war Hauptpunkt auf der 39. Auslandsreise Franziskus'. In dem Golfstaat ist der Islam Staatsreligion. Ein Papst war dort zuvor noch nie.