Parlamentswahl im afghanischen Kandahar nach Verzögerung begonnen
Die Parlamentswahl in der südafghanischen Provinz Kandahar beginnt nach einer Woche Verzögerung. Grund dafür war ein schwerer Angriff der Taliban.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach einem Taliban-Anschlag wurde die Parlamentswahl in Kandahar verschoben.
- Nach einer Woche Verzögerung beginnen die Wahlen im Süden Afghanistans.
In der südafghanischen Provinz Kandahar läuft nach einer Woche Verzögerung wegen eines folgenschweren Taliban-Angriffs die Parlamentswahl. Die Wahllokale öffneten um 7.00 Uhr, teilte das Büro des Provinzgouverneurs auf Twitter. Den Wählern wurde versichert, dass strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden seien.
polling continues in Kandahar province
— ShamshadNews (@Shamshadnetwork) October 27, 2018
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Afghanistan wählte vergangene Woche zum ersten Mal seit Abzug der Nato-Kampfmission 2014 ein neues Parlament. Nach einem Anschlag der extremistischen Taliban am 18. Oktober auf ein hochrangiges Sicherheitstreffen in Kandahar verschob die Regierung aber die Wahlen in der Provinz. Die Abstimmung vom vergangenen Samstag war überschattet von Unregelmässigkeiten wie fehlenden Wahlzetteln oder geschlossenen Wahllokalen und Taliban-Attacken.
Drei Jahre Verzögerung
Die Parlamentswahl war mit mehr als drei Jahren Verspätung abgehalten worden. Grund waren Verzögerungen bei der Wahlrechtsreform. Wegen eines Streits um die Aufteilung der Wahlbezirke steht der Wahlgang in der Provinz Ghasni noch aus.
Die Taliban setzen ihre verstärkten Angriffe auf Sicherheitsbehörden und Regierungseinrichtungen fort. In der Provinz Wardak wurden mehrere Menschen bei einem Selbstmordanschlag getötet. Nach Angaben eines Mitglieds des Provinzrates sprengte sich der Attentäter heute Samstagmorgen in seinem Auto bei einer Polizeistation in der Provinzhauptstadt Maidan-e Schahr in die Luft. Gouverneur Schah Dschahan sprach von sieben Toten und elf Verletzten, der Provinzrat von mindestens neun Toten. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag.