Prominenter Bürgerrechtsanwalt Yu Wensheng festgenommen

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Hong Kong,

Der Bürgerrechtsanwalt Yu Wensheng wurde in Hongkong festgenommen. Er äusserte sich zuvor kritisch gegenüber der kommunistischen Führung.

Yu Wensheng kritisierte die kommunistische Führung Chinas.
Yu Wensheng kritisierte die kommunistische Führung Chinas. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Amnesty International berichtet, dass Bürgerrechtsanwalt Yu Wensheng festgenommen wurde.
  • Ihm wurde zuvor bereits die Anwaltslizenz weggenommen.
  • Er kritisierte die kommunistische Führung.

Nach Kritik an der chinesischen Führung ist der bekannte chinesische Bürgerrechtsanwalt Yu Wensheng festgenommen worden. Der 50-Jährige sei am Freitagmorgen in Peking von der Polizei mit einem besonderen Einsatzkommando vor seinem Haus abgefangen und mitgenommen worden, als er seinen Sohn zur Schule bringen wollte, berichtete seine Frau Xu Yan telefonisch der Deutsche Presse-Agentur.

«Ich glaube, es hat damit zu tun, dass er am 18. Januar einen offenen Brief verbreitet hat, in dem er eine Reform der Verfassung gefordert hat», sagte Xu Yan. Auch habe er nach dem 19. Parteitag der Kommunistischen Partei im Oktober die chinesische Führung kritisiert. Yu Wensheng hatte sich auch für demokratische Wahlen für das Präsidentenamt eingesetzt.

«Ich habe die örtliche Polizeistation und den Polizeinotruf angerufen, aber nichts erfahren, was mit ihm passiert ist», sagte Xu Yan. «Ich habe keine Ahnung, wo sie ihn hingebracht haben.» Zwei Polizeiwagen, ein Wagen des besonderen Einsatzkommandos und ein Minibus seien vorgefahren, um ihn mitzunehmen.

Der 50-Jährige gilt als einer der wenigen kritischen chinesischen Anwälte, die noch auf freiem Fuss waren. Vor wenigen Tagen war ihm aber schon die Anwaltslizenz entzogen worden. Auch war sein Antrag auf Gründung einer neuen Kanzlei abgewiesen worden.

«Seine Festnahme zeigt, dass die chinesische Regierung immer weniger Toleranz gegenüber Kritik an Staatsführern zeigt», sagte Patrick Poon von Amnesty International in Hongkong. «Es wäre äusserst beunruhigend, wenn er wegen eines schweren Verbrechens wie etwa «Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt» angeklagt werden sollte.»

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