Rebellen jagen Al Assads Folterknechte: Syrien im Umbruch
Nach dem Sturz des Assad-Regimes beginnt in Syrien die Aufarbeitung. Rebellen versprechen, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen.
Die islamistische Rebellengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hat die Kontrolle über Damaskus übernommen.
Wie «n-tv» berichtet, kündigte Abu Mohammed al-Dscholani, der Chef der islamistischen Miliz, an: «Wir werden Kriegsverbrecher verfolgen.»
Tausende Häftlinge wurden aus Gefängnissen befreit. Laut «taz» kamen aus dem berüchtigten Saidnaja-Gefängnis, auch «Der Schlachthof» genannt, ausgezehrte Männer in Unterhosen auf die Strasse.
Geordneter Machtwechsel angestrebt
Die Rebellen bemühen sich um einen friedlichen Übergang. Wie «tagesschau» meldet, bleibt der bisherige Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali vorerst im Amt.
HTS-Anführer Abu Muhammad al-Dscholani betont in einem CNN-Interview seinen Willen zum Schutz religiöser Minderheiten. Er strebt ein «Syrien der Institutionen» an, an dem alle teilhaben sollen.
Im Gefängnis von #Saidnaja zeigt sich die Diktatur von #Assad in seiner ganzen menschenverachtenden Brutalität. Der Horror-Knast steht für ein System von Folterstätten im ganzen Land. Es werden wohl noch schlimmere Berichte kommen, als uns die ersten Einblicke ermöglichen. 1/2 pic.twitter.com/bFjYvmPaXO
— Peter Althaus 🇺🇦 (@peteralthaus) December 9, 2024
Experten sind gespalten über die Zukunft Syriens. Manche befürchten laut «taz» ein «neues Afghanistan», andere hoffen auf einen friedlichen Neuanfang.
Internationale Reaktionen
Russland, bisher Assads wichtigster Verbündeter, hat den Machthaber offenbar fallen gelassen. Wie «SRF» berichtet, flog die russische Luftwaffe noch vor wenigen Tagen Angriffe gegen die Rebellen.
Die von den USA unterstützen Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) haben laut «SRF» die Kontrolle über den Osten des Landes übernommen. Sie eroberten die Stadt Deir es-Sor und wichtige Grenzübergänge zum Irak.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau. Die Zukunft Syriens bleibt ungewiss, während die Rebellen versprechen, Gerechtigkeit für die Opfer des Assad-Regimes zu schaffen.