Rebellen jagen Al Assads Folterknechte: Syrien im Umbruch

Gerrit Fredrich
Gerrit Fredrich

Syrien,

Nach dem Sturz des Assad-Regimes beginnt in Syrien die Aufarbeitung. Rebellen versprechen, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen.

al Assad
Abu Mohammed al-Dschulani - Abu Mohammed al-Dschulani

Die islamistische Rebellengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hat die Kontrolle über Damaskus übernommen.

Wie «n-tv» berichtet, kündigte Abu Mohammed al-Dscholani, der Chef der islamistischen Miliz, an: «Wir werden Kriegsverbrecher verfolgen.»

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Tausende Häftlinge wurden aus Gefängnissen befreit. Laut «taz» kamen aus dem berüchtigten Saidnaja-Gefängnis, auch «Der Schlachthof» genannt, ausgezehrte Männer in Unterhosen auf die Strasse.

Geordneter Machtwechsel angestrebt

Die Rebellen bemühen sich um einen friedlichen Übergang. Wie «tagesschau» meldet, bleibt der bisherige Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali vorerst im Amt.

HTS-Anführer Abu Muhammad al-Dscholani betont in einem CNN-Interview seinen Willen zum Schutz religiöser Minderheiten. Er strebt ein «Syrien der Institutionen» an, an dem alle teilhaben sollen.

Experten sind gespalten über die Zukunft Syriens. Manche befürchten laut «taz» ein «neues Afghanistan», andere hoffen auf einen friedlichen Neuanfang.

Internationale Reaktionen

Russland, bisher Assads wichtigster Verbündeter, hat den Machthaber offenbar fallen gelassen. Wie «SRF» berichtet, flog die russische Luftwaffe noch vor wenigen Tagen Angriffe gegen die Rebellen.

Die von den USA unterstützen Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) haben laut «SRF» die Kontrolle über den Osten des Landes übernommen. Sie eroberten die Stadt Deir es-Sor und wichtige Grenzübergänge zum Irak.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau. Die Zukunft Syriens bleibt ungewiss, während die Rebellen versprechen, Gerechtigkeit für die Opfer des Assad-Regimes zu schaffen.

Kommentare

User #1813 (nicht angemeldet)

Der Terrorismusexperte Peter Neumann hat Zweifel, dass sich Syrien nach dem Machtwechsel in Richtung Demokratie und Rechtsstaatlichkeit entwickelt. Zwar habe sich der Führer der Islamistengruppen Haiat Tahrir al-Scham (HTS), Ahmed al-Scharaa, der zuvor mit seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Dscholani auftrat, vor Jahren vom Terrornetzwerk Al-Qaida losgesagt, sagte Neumann im ZDF-"heute journal". Seine Gruppe sei aber weiter islamistisch, mit dem Ziel, eine Art Gottesherrschaft in Syrien einzuführen. "Seine Kämpfer kämpfen nicht für eine liberale Demokratie. Seine Kämpfer haben für eine Art islamistisches Regime gekämpft", sagte Neumann. Sein Chefideologe habe vor einigen Jahren die Taliban in Afghanistan zum Vorbild erklärt. Das bedeute nichts Gutes für Minderheiten und Frauen. Der HTS-Führer müsste eigentlich auf Versöhnung setzen, betonte Neumann, der am Londoner King's College lehrt. Er bezweifele aber, dass seine Kämpfer da mitmachten. Neumann hält es für möglich, dass es dann zu einer Opposition in der eigenen Bewegung kommen könnte.

User #6021 (nicht angemeldet)

Schon wieder ein Foto von Selensky? Geht es nicht um Syrien im Artikel?

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