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Ex-Fussballstar Ronaldinho nach fast einem halben Jahr in Haft und Hausarrest frei

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Paraguay,

Nach fast einem halben Jahr in Gefängnis und Hausarrest in Paraguay ist der brasilianische Ex-Fussballstar Ronaldinho wieder frei.

Ronaldinho am Montag vor Gerichtstermin in Asunción
Ronaldinho am Montag vor Gerichtstermin in Asunción - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Brasilianer und sein Bruder dürfen Paraguay nach Strafzahlung verlassen.

Ein Richter in Asunción verfügte am Montag unter Auflagen die Freilassung des 40-jährigen Brasilianers und seines Bruders. Beide waren Anfang März nach ihrer Einreise nach Paraguay festgenommen worden, weil sie mit gefälschten Pässen unterwegs waren. Zur Strafe müssen sie Entschädigungszahlungen leisten.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass Ronaldinho aufgrund seines Charakters oder Verhaltens eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen könnte, hatte ein Staatsanwalt vor dem Gerichtstermin am Montag gesagt. Richter Gustavo Amarilla entschied nun, dass Ronaldinho wie auch sein Bruder Roberto de Assis Moreira das Land verlassen dürfen.

Ronaldinho akzeptierte bei dem dreistündigen Gerichtstermin die Konditionen seiner Freilassung. Zu ihnen gehört, dass er eine Entschädigung von umgerechnet etwa 76.000 Euro zahlen muss. Ausserdem muss der Brasilianer die paraguayische Justiz verständigen, wenn er im Laufe der kommenden zwölf Monate seinen ständigen Wohnort wechselt. Vorbestraft ist Ronaldinho anders als sein Bruder durch die Gerichtsentscheidung nicht.

Ronaldinhos Bruder, der als Manager für den früheren Fussball-Weltmeister arbeitet, muss umgerechnet rund 93.000 Euro zahlen und bekommt einen Eintrag in sein Vorstrafenregister. Ausserdem gelte für ihn eine zweijährige Bewährungszeit, so dass er sich alle vier Monate bei einem Richter in Brasilien melden müsse, verfügte Amarilla.

Der Richter hob hervor, dass es sich bei seiner Entscheidung nicht um eine endgültige Einstellung des Verfahrens handele. Vielmehr profitiere Ronaldinho von einer «Aussetzung des Verfahrens unter Auflagen».

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hatte Ronaldinhos Bruder anders als der Ex-Fussballer gewusst, dass die Pässe gefälscht waren. Daher bekam er eine höhere Strafe. Kurz vor der Gerichtsentscheidung hatten die Anwälte der Brüder erneut deren Unschuld beteuert. «Die Menschen, denen sie vertraut haben, haben sie übel enttäuscht», erklärten die Verteidiger.

Der Fussballer-Weltmeister und sein Bruder waren Anfang März festgenommen worden, weil sie zu Werbeterminen in Paraguay mit gefälschten Pässen eingereist waren. Seinen 40. Geburtstag am 21. März brachte Ronaldinho in Haft zu.

Nach einem Monat in Untersuchungshaft wurden beide gegen gegen eine Kaution von umgerechnet etwa 1,3 Millionen Euro aus der Haft entlassen und in einem Luxushotel unter Hausarrest gestellt. Ronaldinho beteuert, er habe nicht gewusst, dass die Pässe gefälscht waren.

Dem Ex-Fussballer und seinem Bruder waren im November 2018 in Brasilien die Reisepässe entzogen worden, weil sie Strafzahlungen in Millionenhöhe nicht geleistet hatten. Die Strafe war verhängt worden, da sie bei der Bebauung eines Grundstücks massive Umweltschäden verursacht haben sollen.

Die Ermittlungen in dem Fall wurden inzwischen ausgeweitet; es geht um Geldwäsche und die Bildung einer kriminellen Vereinigung. 18 Verdächtige wurden festgenommen - grösstenteils Beamte der Einwanderungsbehörde und Polizisten.

Ronaldinho gilt als einer der besten Fussballer aller Zeiten. So spielte er eine zentrale Rolle in dem brasilianischen Nationalteam, das im Jahr 2002 die Weltmeisterschaft gewann. Einen grossen Teil seiner Karriere verbrachte Ronaldinho in Europa. Er spielte für den FC Barcelona, AC Mailand und Paris Saint-Germain.

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