Russland will mit Afrika im Anti-Terror-Kampf enger zusammenarbeiten
Derzeit wird der erste Russland-Afrika-Gipfel abgehalten. Zusammen will man gegen den Terror vorgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Derzeit findet der erste Russland-Afrika-Gipfel statt.
- Putin sicherte dabei den afrikanischen Staaten militärische Unterstützung zu.
Russland will im Kampf gegen Terrorismus und Extremismus seine Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten ausbauen. Die Kontakte zwischen den Sicherheitsorganen und Geheimdiensten Russlands und der afrikanischen Staaten sollten dazu intensiver werden. Dies sagte Kremlchef Wladimir Putin am Donnerstag in Sotschi. Beim ersten Russland-Afrika-Gipfel sicherte er seinen Gästen zudem weitere militärische Unterstützung in Verteidigungsfragen zu.
Armeeangehörige afrikanischer Staaten werden in Russland ausgebildet
Armeeangehörige aus 20 afrikanischen Staaten würden aktuell an den Militär-Hochschulen in Russland ausgebildet. So Putin am zweiten und letzten Tag des Gipfels am Schwarzen Meer. Im Interesse der Verteidigungsfähigkeit der Armeen einzelner afrikanischer Staaten gebe es zudem eine Zusammenarbeit auf militärischem und militär-technischem Gebiet, sagte er.
Russland hat nach Darstellung des Kremlchefs mit mehr als 30 afrikanischen Staaten Vereinbarungen über eine solche militärisch-technische Zusammenarbeit geschlossen. Geliefert würden Waffen und Technik. Russland entsendet immer wieder auch Militärberater in afrikanische Staaten.
Terrorismus als Problematik
Die Entwicklung in vielen Ländern Afrikas werde durch «Terrorismus, die Verbreitung extremistischer Ideologien, durch transnationale Kriminalität und Piraterie behindert», meinte Putin. In einer Rede zeigte er sich besorgt darüber, dass viele zwischenstaatliche und ethnische Konflikte ungelöst blieben in Afrika. Zudem setzten sich schwere politische, wirtschaftliche und soziale Krisen fort. «Viele Länder haben ausserdem mit den Konsequenzen des sogenannten Arabischen Frühlings zu kämpfen, in dessen Folge die Situation in ganz Nordafrika destabilisiert ist», sagte er.
An dem Gipfel nahmen rund 10'000 Vertreter aus mehr als 50 Ländern Afrikas teil. Darunter mehr als 40 Staats- und Regierungschefs. Das Treffen soll künftig alle drei Jahre über die Bühne gehen. Geplant ist auch eine engere Zusammenarbeit zwischen der Afrikanischen Union und der von Russland dominierten Eurasischen Wirtschaftsunion.
Russland will wieder Stärke zeigen auf dem afrikanischen Kontinent. Die Rohstoffmacht sieht sich dabei auch in Konkurrenz vor allem zu den USA und zu China. Der entwicklungspolitische Sprecher der deutschen FDP im Bundestag, Christoph Hoffmann, meinte, dass Europa sich beeilen müsse, um Russland dort nicht das Feld zu überlassen.