Russlands Sicherheitsrat will in Ukraine-Krieg «Entsatanisierung»
Der Sicherheitsrat Russlands hat sein offizielles Motiv für den Ukraine-Krieg von «Entnazifizierung» zu «Entsatanisierung» geändert.
Das Wichtigste in Kürze
- Der russische Sicherheitsrat will die Ukraine dringend «entsatanisieren».
- Es gebe Hunderte von satanistischen Sekten, die aus mehreren Gründen gegründet wurden.
- Auch der Tschetschenen-Führer forderte Russen auf, gegen «Dämonen» zu kämpfen.
Neu kämpfen russische und tschetschenische Truppen nicht mehr gegen ukrainische Nazis, sondern gegen Satan und Dämonen. Sowohl der russische Sicherheitsrat als auch der tschetschenische Präsident wollen die Ukraine «entsatanisieren».
Der stellvertretende Generalsekretär des Sicherheitsrats, Aleksei Pawlow, sagte, die «Entsatanisierung» der Ukraine werde «immer dringlicher». Dies hat die kremlnahe Nachrichtenagentur «Tass» gestern Dienstag berichtet. Gemäss Pawlow sind Hunderte von satanistischen Sekten aktiv.
Ukraine-Krieg ist für Tschetschenen-Führer «grosser Dschihad»
Dabei zitierte Pavlov auch den tschetschenischen Führer Ramsan Kadyrow. Dieser hat in einer Video-Botschaft, die die «Daily Mail» veröffentlicht hat, den Ukraine-Krieg als «grossen Dschihad» bezeichnet. Der Dschihad ist im islamischen Fundamentalismus eine Art heiliger Krieg, der für Gott geführt wird.
Zudem hat Kadyrow tschetschenische und russische Truppen dazu aufgefordert, «diese Shaitans» – die Gegner – zu verbrennen. Im Islam sind Shaitans böse Geister, die mit dem christlichen Teufel vergleichbar sind. Ferner sollen russische Muslime gegen «Dämonen» und die Kräfte der «satanischen Demokratie» kämpfen, so Kadyrow.
Europa und die USA würden die Kultur und den Glauben Tschetscheniens «schänden» wollen. Darin sehe der ultrarechte, homo- und transphobe Kadyrow Satan. Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrates Pawlow verwies auch auf den Einfluss der USA. Seit 2014, als die ukrainische Bevölkerung gegen die pro-russische Regierung demonstrierte, hätten sich Satanisten verbreitet.
Das sei den «von Washington an die Macht gebrachten Exekutivbeamten» zu verdanken, so Pawlow. In den Vereinigten Staaten sei die «Kirche Satans» nämlich eine anerkannte Religion. Die neue, laut Kreml Pro-USA-Regierung habe anschliessend die ukrainische Bevölkerung dazu gezwungen, «jahrhundertealte Traditionen aufzugeben». Dies sei mithilfe von «Netzmanipulationen und Psychotechnologien» geschehen.