Schwere Ausschreitungen in tunesischen Städten
In Tunesien kam es in mehreren Städten zu schweren Ausschreitungen. Hundert Jugendliche lieferten sich in Tunis Strassenschlachten mit der Polizei.

Das Wichtigste in Kürze
- In mehreren tunesischen Städten kam es am Montag zu schweren Ausschreitungen.
- In Tunis kam es zu Strassenschlachten zwischen Hundert Jugendlichen und der Polizei.
- Dabei setzten die Sicherheitskräfte Tränengas und Wasserwerfer ein.
In mehreren tunesischen Städten ist es am Montagabend zu schweren Ausschreitungen gekommen. In Tunis lieferten sich mehrere Hundert Jugendliche Strassenschlachten mit der Polizei. Sie warfen Steine und Benzinbomben. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
Einwohner der Städte Kasserine, Monastir, Gafsa und Sousse berichteten von ähnlichen Zusammenstössen. Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International rief in London zur Mässigung auf. Sie verwies auf Videos, auf denen Polizisten auf festgenommene Demonstranten einschlagen.
Amnesty forderte zudem die Freilassung des am Montag inhaftierten Bürgerrechtlers Hamsa Nassri Dscheridi. Ein Sprecher des Innenministeriums gab bekannt, dass am Sonntag bei Protesten 632 Menschen festgenommen worden seien. Die Ausschreitungen folgten dem zehnten Jahrestag einer Revolution, die dem Land Demokratie bescherte, aber kaum zu wirtschaftlichen Fortschritt führte.