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Studie zu Schlaf: Schlafdauer entscheidender Gesundheitsfaktor

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Deutschland,

Eine neue Studie hat sich mit der Schlafdauer von Menschen und deren Auswirkungen beschäftigt. Es zeigt sich: Schlaf ist ein entscheidender Gesundheitsfaktor.

Schlaf
Ausreichend Schlaf macht uns produktiver und leistungsfähiger. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Alter spielt bei der richtigen Menge Schlaf eine Rolle.
  • Eine Studie ist zum Schluss gekommen: Für ältere Menschen sind sieben Stunden ideal.
  • Viel mehr oder weniger Schlaf beeinträchtige die psychische Gesundheit.

Sieben Stunden Nachtruhe sind die ideale Schlafdauer für Menschen mittleren und hohen Alters. Das berichten US-amerikanische und chinesische Wissenschaftler im Fachblatt «Nature Aging».

Wesentlich mehr oder weniger Schlaf sei mit einer Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit verbunden. Auch schlechtere geistige Leistungen gehören dazu, so das Fazit der Studie. Umso wichtiger sei guter Schlaf, gerade für ältere Menschen.

Konkret untersuchten Wissenschaftler der Universitäten Cambridge und Fuhan Daten von 500'000 Erwachsenen im Alter zwischen 38 und 73 Jahren. Diese waren in der «UK Biobank» gesammelt, einer umfassenden britischen Datenbank.

Die Probanden wurden zu ihrem Schlafverhalten, ihrer psychischen Gesundheit und ihrem Wohlbefinden befragt. Darüber hinaus nahmen sie an einer Reihe kognitiver Tests teil. Für fast 40'000 Teilnehmer lagen MRT-Bilder des Gehirns sowie genetische Daten vor.

Kognitive Leistungen betroffen

Die Auswertung dieser Informationen ergab, dass eine zu kurze, aber auch eine zu lange Schlafdauer zu verminderten kognitiven Leistungen führte. Die entsprechenden Probanden waren in den Tests langsamer und hatten eine geringere Aufmerksamkeitsspanne sowie schlechtere Problemlösungsfähigkeiten.

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Ein Bett mit Bettwäsche. - Pixabay

Auch ihre psychische Gesundheit litt: Menschen mit zu viel oder zu wenig Schlaf zeigten mehr Symptome von Angst und Depression. Insgesamt zeigten sie ein geringeres allgemeines Wohlbefinden.

Die Forscher vermuten, dass eine Störung des Slow-Wave-Schlafes, Teil des Tiefschlafs, ein möglicher Grund für die kognitive Leistungsminderung sein könnte. Eine solche Störung wird mit einer Anhäufung von Beta-Amyloid-Molekülen in Verbindung gebracht. Diese Proteinablagerungen befinden sich in den Gehirnen von Alzheimer-Patienten in Verklumpungen. Sie stehen im Verdacht, zum Absterben von Nervenzellen beizutragen.

Die Analyse der Hirnscans ergab ferner einen Zusammenhang zwischen unterschiedlicher Schlafdauer und Unterschieden in der Struktur von Hirnregionen. Diese sind an der kognitiven Verarbeitung und dem Gedächtnis beteiligt. Darunter war auch der Hippocampus, der als Gedächtniszentrum des Gehirns gilt.

Dauer von Schlaf könnte Risikofaktor sein

Insgesamt scheinen sieben Stunden Schlaf ohne grössere Schwankungen am idealsten für die kognitive Leistungsfähigkeit zu sein. Auch das allgemeine Wohlbefinden und die psychische Gesundheit von Menschen mittleren und höheren Alters haben darauf reagiert. Die Studie beschreibe keine Kausalität, die Ergebnisse deuteten an, dass Schlafdauer ein Faktor für den kognitiven Abbau sein könnte.

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Erwachsene, die keinen erholsamen Schlaf haben, haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. - dpa

So betont Autor Jianfeng Feng in einer Mitteilung: «Wir können zwar nicht endgültig sagen, dass zu wenig oder zu viel Schlaf kognitive Probleme verursacht. Aber unsere Analyse, die Menschen über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet, scheint diese Idee zu unterstützen.» Die Gründe, warum ältere Menschen schlechter schliefen, schienen jedoch komplex zu sein. Eine Kombination aus genetischer Veranlagung und der Struktur des Gehirns spiele dabei eine Rolle.

Neuropsychologin und Mitautorin Barbara Sahakian ergänzt, das guter Schlaf in allen Lebensabschnitten wichtig sei, besonders aber im Alter: «Den Schlaf älterer Menschen zu verbessern, könnte entscheidend sein, um zu helfen, ihre geistige Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu erhalten. Auch der kognitive Abbau könnte vermieden werden, insbesondere bei Patienten mit psychiatrischen Störungen und Demenzerkrankungen.»

Ältere machen vermehrt Nickerchen

Tatsächlich berichten laut Deutscher Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) gerade ältere Menschen häufig über Durchschlafstörungen. Ausserdem über eine abnehmende Gesamtschlafzeit, vermehrte Nickerchen am Tag und einen steigenden Gebrauch von Schlafmitteln. Schlafschwierigkeiten werden aber zunehmend quer über die Altersgruppen und weltweit festgestellt.

Allein in Deutschland klagte ein Drittel der Befragten in einer Studie der Techniker-Krankenkasse von 2017 über Schlafprobleme. Jeder Zweite gab an, auf höchstens sechs Stunden Schlaf zu kommen. Sieben bis neun Stunden sollten es laut einer Richtlinie der US-amerikanischen «National Sleep Foundation» (NSF) für Erwachsene eigentlich sein. Deren Autoren betonen jedoch, dass sich das Schlafbedürfnis von Mensch zu Mensch unterscheide.

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